HSV-Neuzugang und Ex-Herthaner Jordan Torunarigha hat erklärt, dass er aus Jürgen Klinsmanns legendärer Abrechnung mit dem Hauptstadtklub und dem damaligen Kader großen Profit geschlagen hat.
Getty"Eine große Ehre für mich": Er kam in Jürgen Klinsmann legendärer Abrechnung bei Hertha BSC einst gut weg - und ist jetzt zurück in der Bundesliga
WAS WURDE GESAGT?
"Dass er mich als Mehrwert eingestuft hat, das ist eine große Ehre für mich. Jürgen Klinsmann war für mich persönlich und meine Karriere sehr wichtig", erklärte der Innenverteidiger im Interview mit der Sport Bild. Die Ankunft des ehemaligen Bundestrainers bei Hertha BSC sei ein entscheidender Moment in seiner bisherigen Laufbahn als Profi gewesen.
"Bevor er zu Hertha kam, hat keiner aus dem Trainer-Team (Trainer war damals Ante Covic; Anm. d. Red.) mit mir richtig geredet. Wenn sich einer verletzt hatte, wurde ich reingeworfen. Wenn ich schlecht spielte, hieß es: Er ist noch nicht so weit. Durch Klinsmann änderte es sich", sagte Torunarigha und verriet weitere Details: "Er meinte: 'Wir sind im Abstiegskampf, ich setzte erst einmal auf die älteren Spieler. Aber deine Zeit wird kommen.' Das rechne ich ihm hoch an - das war ein Wendepunkt für mich. In meinem Kopf hatte es Klick gemacht. Ich dachte: Den Durchbruch bei den Profs zu schaffen, ist doch noch nicht vorbei."
GettyWAS IST DER HINTERGRUND?
Klinsmanns Zeit in Berlin verlief mehr als turbulent. Nur 76 Tage nach seinem Amtsantritt schmiss er wieder hin und verkündete seinen Rücktritt in einem kuriosen Facebook-Video mit den abschließenden Worten: "Ha Ho He, euer Jürgen." Noch im selben Monat seines Abschieds, im Februar 2020, tauchte ein vernichtendes Urteil des heute 60-Jährigen auf. Er hatte das kurze Intermezzo wie in einem Tagebuch protokolliert und darin kein gutes Haar an den damaligen Verantwortlichen des Klubs gelassen.
Zudem gab Klinsmann Einschätzungen zu den einzelnen Spielern der Hertha ab, in denen er den jeweiligen Mehrwert für den Verein beurteilte. Während einem Teil sogar die Bundesliga-Tauglichkeit abgesprochen wurde, stufte er Torunarigha als "Top-Talent" ein, der aufgrund seines "großen Mehrwerts" über 20 Millionen Euro in die Kassen spülen könnte. Gleiches galt beispielsweise auch für Maximilian Mittelstädt, der Berlin letztlich ablösefrei Richtung VfB Stuttgart verließ und inzwischen zum Nationalspieler sowie Pokalsieger avanciert ist.
AFPDIE TRANSFERGESCHICHTE:
Für Torunarigha ging es im Jahr 2022 mit einer Leihe zum belgischen Erstligisten KAA Gent, der ihn schließlich für eine Summe von drei Millionen Euro fest verpflichtete. Er absolvierte 145 Partien und entwickelte sich zu einer Stammkraft, ehe es mit Auslaufen seines Arbeitspapiers nun zur Rückkehr nach Deutschland kam. Beim Hamburger SV unterschrieb der inzwischen 27-Jährige einen Vertrag bis 2028.
WAS WURDE NOCH GESAGT?
Die HSV-Verantwortlichen hätten ihm "sofort ein sehr gutes Gefühl gegeben", sagte Torunarigha: "Es war quasi wie Liebe auf den ersten Blick." Bereits Anfang Mai hätten die Rothosen zu ihm Kontakt aufgenommen, ehe er Mitte Juli unterschrieb.
Beim großen Ziel, die Klasse zu halten, soll Torunarigha eine entscheidende Rolle beim Aufsteiger spielen. "Die Trainer erwarten viel von mir. Doch die Aufgabe hatte ich in Belgien bei Gent auch."

