Der Schock bei Real Madrid sitzt tief: Dani Carvajal, absolutes Muster an Beständigkeit, zog sich am Samstagabend gegen den FC Villarreal (2:0) bei einem unglücklichen Zweikampf mit Yeremy Pino in der vierten Minute der Nachspielzeit eine schlimme Knieverletzung zu. Neben dem Kreuzband rissen im rechten Knie auch eine Sehne und das Außenband.
Carvajal kündigte zwar noch in der Nacht zum Sonntag an, seine Reha kaum erwarten zu können und als "Biest" zurückzukommen, jedoch ist angesichts des Totalschadens in seinem Gelenk von einer langen Zwangspause auszugehen.
Für Real ist das in so ziemlich jeder Hinsicht eine miese Nachricht. Zum einen ist Carvajal Identifikationsfigur und Anführer der Mannschaft. Kaum jemand verkörpert die Sieger- und "Uns-kann-keiner-was"-Mentalität des Klubs so sehr wie der sechsmalige Champions-League-Sieger.
Daneben ist auch die sportliche Komponente ein Problem: Carvajal ist auch mit 32 noch unangefochtener Stammspieler und Leistungsträger. Er hat gute Karten, bei der Wahl zum Ballon d'Or in wenigen Wochen eine Top-Platzierung zu erreichen. Den Ausfall eines Spielers seines Kalibers kompensiert man nicht mal so nebenbei.
Carvajals Ausfall wiegt darüber hinaus schwer, weil Reals Defensive ohnehin schon auf Kante genäht war. David Alaba ist nach seinem Kreuzbandriss aus dem vergangenen Jahr noch immer nicht fit. Er kann frühestens im November wieder spielen.
Der Abgang Nachos im Sommer wurde nicht durch einen Transfer kompensiert, sodass im Grunde für das Zentrum nur Antonio Rüdiger, Éder Militão (auch er erlitt vor nicht allzu langer Zeit einen Kreuzbandriss) sowie der wenig überzeugende Jesús Vallejo zur Verfügung stehen.
Wie also kann Real auf die neuerliche Hiobsbotschaft reagieren?