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Diese Regel wäre eine Revolution! Sorgt ein neuer Umgang mit Abseits für deutlich mehr Tore im Fußball?

Das IFAB (International Football Association Board) tagt seit dieser Woche wieder über eine Revolution der Abseitsregel. Sie beruht auf einem Vorschlag von Trainerlegende Arsene Wenger, seit 2019 Direktor für globale Fußballförderung bei der FIFA, aus dem Jahr 2020.

  • WAS IST DER HINTERGRUND?

    Die Einführung der Regel würde es den Stürmern dieser Welt deutlich einfacher machen, Tore zu schießen. Sie besagt, dass ein Spieler nicht mehr im Abseits steht, so lange sich mindestens ein Körperteil, mit dem ein Tor erzielt werden kann - Hände und Arme ausgeschlossen - noch auf gleicher Höhe mit dem letzten Abwehrspieler der gegnerischen Mannschaft befindet.

    Bei der Ballabgabe dürfte der Zielspieler also mit einem Großteil seines Körpers in der verbotenen Zone stehen und hätte auf dem Weg zum gegnerischen Tor einen entscheidenden Vorteil gegenüber dem Verteidiger. Im Umkehrschluss würden zahlreiche Millimeter-Entscheidungen wegfallen, die es auch trotz der halbautomatischen Abseitstechnik gibt, und mehr Torszenen resultieren.

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    WAS IST PASSIERT?

    Die FIFA hatte mit Erlaubnis des IFAB bereits kurz nach Wengers Vorschlag Tests durchgeführt, brach diese jedoch aufgrund der Corona-Pandemie ab. Am Dienstag rollten die Beratungsgremien "Football and Technical Advisory Panels" aus Spielern, Trainern und Schiedsrichtern die Thematik aber wieder auf.

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    WIE GEHT ES WEITER?

    Eine Entscheidung kann jedoch erst bei der IFAB-Generalversammlung getroffen werden, die jedes Jahr im Februar oder März stattfindet. Dann sind die vier britischen Vertreter aus England, Wales, Schottland und Nordirland und die FIFA mit vier Stimmen, über die Präsident Gianni Infantino verfügt, wahlberechtigt. Damit die Änderung greift, ist eine Zweitdrittel-Mehrheit vonnöten.

  • WUSSTEST DU DAS?

    Außerdem tagen die IFAB-Beratungsgremien über eine Ausweitung der Torwart-Regel, um Zeitspiel zu unterbinden. Schon seit dieser Saison gilt, dass Torhüter den Ball nur noch acht Sekunden halten dürfen, nachdem sie ihn kontrolliert haben. Wird die Zeit nicht eingehalten, bekommt das gegnerische Team Eckball.

    Auch Einwürfe und Abstöße sollen zukünftig mit einer Sekunden-Regel limitiert werden. Eine entsprechende Einführung erfolgt allerdings frühestens ab der übernächsten Saison.