Manchester United v Sunderland - Premier LeagueGetty Images Sport

"Die Probleme wird ein Trainer allein nicht lösen": Ex-Nationalspieler mit Rundumschlag gegen Manchester United

Der ehemalige Nationalspieler Thomas Hitzlsperger beobachtet die aktuelle Situation bei Manchester United mit großer Sorge. Trainer Ruben Amorim nimmt er jedoch in Schutz.

  • WAS WURDE GESAGT?

    Im Interview mit dem kicker analysierte der 43-Jährige: "So ein Thema fängt immer oben an. Sir Jim Ratcliffe versucht als Mit-Eigner, vieles mit der Brechstange zu lösen. Mit Ruben Amorim als Trainer wird es auch nicht besser, aber das verwundert auch nicht, weil die Unruhe in diesem Klub so gewaltig ist, dass es nicht ausreicht, eine Person auszutauschen."

    Für Hitzlsperger ist die vergangene Transferperiode ein Sinnbild für die chaotischen Zustände, die in den letzten Jahren bei den Red Devils vorherrschten: "ManUnited hat jetzt im Sommer auch wieder viel investiert, ist aber ein gutes Beispiel dafür, wie man viel Geld verbrennen kann, wenn man zu oft die Richtung wechselt."

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    WAS IST DER HINTERGRUND?

    Im Sommer hatte United allein für die drei Offensivspieler Benjamin Sesko (RB Leipzig), Bryan Mbeumo (FC Brentford) und Matheus Cunha (Wolverhampton Wanderers) jeweils mehr als 70 Millionen Euro an Ablöse gezahlt. Aktuell liegt das Team von Trainer Amorim nur auf Rang zehn in der Premier League und ist zudem schon im Carabao Cup blamabel gegen den Viertligisten Grimsby Town ausgeschieden. Im Vorjahr landete United in der heimischen Liga sogar nur auf Platz 15.

    Dementsprechend groß war die Kritik am Coach. Fans forderten den Rauswurf von Amorim und medial wurde bereits über mögliche Nachfolger spekuliert. Während der ehemalige Nationaltrainer Gareth Southgate angeblich ein mögliches Angebot ablehnen würde, heißt es, dass Barca-Legende Xavi "sofort" auf der Trainerbank im Old Trafford sitzen würde, wenn er denn könnte. Amorim selbst soll in den letzten Wochen Gedankenspiele gehabt haben, einer drohenden Entlassung durch einen Rücktritt zuvorzukommen.

    Zuletzt hatte Ratcliffe Uniteds Übungsleiter jedoch eine Jobgarantie bis 2027 ausgesprochen. Hitzlsperger hat dafür wenig Verständnis: "Ich verstehe die Intention dahinter, aber wenn der Druck größer wird und der Fußball und die Ergebnisse nicht stimmen, müssen sie reagieren. Der Klub sieht sehr unglücklich aus bei dem, was er macht." 

    Der Ex-Premier-League-Legionär stellte jedoch noch einmal klar: "Die Probleme wird ein Trainer allein nicht lösen."

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    WIE GEHT ES WEITER?

    In der aktuellen Situation wird in den Kreisen Uniteds auch die Systemfrage diskutiert. Amorim lässt seine Mannschaft stets im 3-4-3 auflaufen, obwohl das Spielermaterial nicht optimal zu der Formation passt. "Der Verein hätte da im Sommer mit Transfers dem Trainer besser helfen können", zeigte Hitzlsperger diesbezüglich mit dem Finger noch einmal auf die Verantwortlichen für die Neuzugänge.

    'The Hammer' nahm zugleich aber auch den Coach in die Pflicht: "Er selbst erklärt die Formation 3-4-3 als nicht verhandelbar. Das kann man als konsequent bezeichnen. Wenn es aber nicht klappt, dann ist es eher stur."

    Die klare Forderung des ehemaligen Stuttgarters lautet daher: "Er sollte so flexibel sein, das auch mal anzupassen." Die nächste Chance dafür besteht am kommenden Sonntag, den 19. Oktober. In der Premier League treffen die Red Devils auf den FC Liverpool, bei dem aufgrund von zwei Niederlagen am Stück sowie der mangelnden Scorerausbeute von Nationalspieler Florian Wirtz ebenfalls angespannte Stimmung herrscht.

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