"Die Leute, die das entschieden haben, verstehen wirklich gar nichts von Fußball": Sogar PSG-Star Ousmane Dembélé ist irritiert von seiner Wahl zum Player of the Match

PSG zitterte sich nach einem 3:1-Erfolg im Parc des Princes vor einer Woche mit der knappen Niederlage im Villa Park in das Halbfinale der Champions League. Anschließend wurde Dembélé vom sogenannten "UEFA Technical Observer Panel" zum besten Spieler der Partie gekürt.

Eine durchaus umstrittene Wahl, schließlich hatten unter anderem Villas Stürmer Marcus Rashford und Paris-Keeper Gianluigi Donnarumma mindestens gleichwertige Leistungen gezeigt. So war auch Dembélé wenig begeistert von seiner Auszeichnung. Als er vom Feld stapfte, weigerte er sich zunächst konsequent, den Pokal aus den Händen eines UEFA-Mitarbeiters entgegenzunehmen. Später posierte er dann doch mit ihm, ohne dabei allerdings sonderlich glücklich dreinzuschauen.

Bei Social Media kritisierten viele Fans die Entscheidung und auch einige Fachleute äußerten Unverständnis. Bei Sky Sport Italia zum Beispiel ätzte die ehemalige kroatische Mittelfeldlegende Zvonimir Boban: "Ganz ehrlich... Dembélé hätte einfach rübergehen und die Trophäe Donnarumma geben sollen. Weil diese Leute, die das entschieden haben, verstehen wirklich gar nichts von Fußball."

Weiter sagte der einstige Milan-Star zum Prozedere: "Es gibt einen Fußballchef, dessen Aufgabe es ist, die Situation zu überwachen. Normalerweise greift er nicht ein, um die Entscheidung des Gremiums aufzuheben, aber in diesem Fall hätte er es wahrscheinlich tun sollen."

Nicht nur Boban war verständnislos, auch Englands Ex-Nationaltrainer Fabio Capello äußerte sich entsprechend. Die UEFA solle "die drei ausfindig machen, die diese Entscheidung getroffen haben - und sie davon ausschließen, noch einmal einen MVP zu ernennen. Werft sie einfach raus! Ich weiß wirklich nicht, welches Spiel die angeschaut haben."

Dembélé war später vor allem von der Leistung seiner Mannschaft enttäuscht. Der Vorbereiter des zwischenzeitlichen 2:0 für die Gäste durch Nuno Mendes kritisierte: "Wir dachten, wir seien besser als wir sind. Noch als es 2:1 stand, dachten wir, dass wir durch sind und dass es vorbei ist. Aber so läuft die Champions League: Du triffst auf Mannschaften, deren Fans heißlaufen und die ein Spiel auf den Kopf stellen können."

PSG trifft nun im Halbfinale auf den Sieger der Paarung Real Madrid gegen FC Arsenal. Die Londoner gehen mit einem 3:0-Vorsprung in das Rückspiel am Mittwochabend im Santiago Bernabéu.