"Die Fans haben verdient zu erfahren, wie es wirklich war": Oliver Glasner packt über Rücktrittsgerüchte nach Transferposse aus

"Die Palace-Fans haben es verdient zu erfahren, wie es wirklich war", sagte der frühere Coach von Eintacht Frankfurt auf einer Pressekonferenz am Freitag eingangs und stellte klar: "Es wurde so viel geschrieben und gesagt. Ich habe nie damit gedroht, den Verein zu verlassen."

Daraufhin erzählte Glasner, was sich in den Stunden kurz vor der Schließung des Transferfensters wirklich zwischen ihm und Klubchef Steve Parisch abspielte: "Nach vielen Diskussionen fragte mich der Vorsitzende: 'Oliver, glaubst du, wir schaffen die Saison, wenn wir Marc verkaufen?' Ich sagte: 'Steve, ehrlich gesagt, wir schaffen das kurzfristig nicht.'"

Ein Abgang des Innenverteidigers wäre "sehr riskant" gewesen, betonte Glasner. Dass es letztlich doch zu keinem Notstand in der Abwehr kam, rechnet der 51-Jährige den Verantwortlichen der Eagles hoch an: "Ich musste niemandem drohen. Es gab keine Spannungen zwischen dem Vorsitzenden und mir. Es war nur eine Diskussion über das Sportliche." Parisch habe sich letztlich "gegen das Geld zugunsten der sportlichen Perspektive von Palace" entschieden. 

Für Glasners Kapitän hätte der Premier-League-Klub dem Vernehmen nach 40 Millionen Euro kassiert. Das Transferformular sollen die Reds sogar bereits eingereicht haben, bevor die Wechselperiode offiziell endete. 

Die besondere Situation habe Guehi "sehr gut gemeistert", lobte Glasner seinen Schützling. Dies hätten auch seine Auftritte für die englische Nationalmannschaft in der Länderspielpause gezeigt. "Er wird unser Kapitän sein, solange er hier ist, denn er ist ein großartiger Spieler und hat eine tolle Persönlichkeit", sagte der Österreicher.

Liverpool-Coach Arne Slot äußerte sich am Freitag ebenfalls zu Guehi und bestätigte, dass er ihn weiterhin "natürlich gerne verpflichten würde". Womöglich klappt es auch schon im Winter. "Falls ich mir darüber Gedanken mache, verrate ich es euch nicht", sagte er ausweichend.

Guehis Vertrag bei dem Verein aus London läuft schließlich nach der laufenden Spielzeit aus. Im Winter hätte Palace also die letzte Möglichkeit, nochmal Geld für den 25-Jährigen einzustreichen. 

Interessant: Neben Liverpool soll auch der FC Bayern München die Situation von Guehi beobachten. Beim deutschen Rekordmeister könnte er Dayot Upamecano ersetzen, dessen Arbeitspapier ebenfalls im kommenden Sommer ausläuft. Zudem könnte Min-jae Kim den FCB verlassen.