Der Überraschungscoup um Luuk de Jong: Wie der FC Porto den Transfermarkt täuschte

Am Sonntagabend präsentierte Porto seine Neuzugänge für die bevorstehende Saison im mit 50.000 Zuschauern voll besetzten Estadio do Dragao. Die Fans der Drachen staunten allerdings nicht schlecht, als zum Schluss der Parade ein baumlanger, semmelblonder Niederländer mit der Nr. 26 auf den Rasen trat und freudig winkte. Niemand - außerhalb eines ganz kleinen Kreises Eingeweihter - hatte mit dem bald 35-jährigen Stürmer (Geburtstag am 27. August) gerechnet, der einen Einjahresvertrag mit Option für eine weitere Spielzeit unterschrieb. De Jong war zuletzt mit der AC Florenz und El-Ettifaq aus Saudi-Arabien in der Verbindung gebracht worden.

Wie die portugiesische Sporttageszeitung O Jogo berichtet, waren mehrere Maßnahmen erforderlich, um den Überraschungscoup de Jong geheim zu halten. Eine Woche hätten lauf dem Bericht zwischen der ersten Kontaktaufnahme und der Verpflichtung des kopfballstarken Stürmers gelegen und nur Portos Vereinsführung sowie die Seite des Spielers hätten bis unmittelbar vor der Präsentation davon gewusst.

Um die Überraschung nicht auffliegen zu lassen, durften sich angeblich nur Angestellte des Vereins den Umkleiden der Spieler nähern. Zum Medizincheck sei de Jong offiziell als Neuzugang für die Handballmannschaft des FC Porto angemeldet gewesen.

De Jong spielte in seiner langen Karriere bereits für zahlreiche Klubs, darunter Borussia Mönchengladbach, Newcastle United, FC Sevilla und FC Barcelona.

Am erfolgreichsten war der Mittelstürmer, der 39-mal in der niederländischen A-Nationalmannschaft eingesetzt wurde, jedoch bei der PSV Eindhoven, für die er von 2014 bis 2019 sowie von 2022 bis 2025 aktiv war. Mit der PSV wurde de Jong fünfmal Meister der Eredivisie.

In Porto spielt de Jong nun unter dem neuen Trainer Francesco Farioli. Der Italiener (36) trainierte zuletzt den großen PSV-Rivalen Ajax Amsterdam und verließ den Verein nach der trotz großem Vorsprung im Sommer verlorenen Meisterschaft. Gehörigen Anteil am Titel für Eindhoven und letztlich am Jobwechsel Fariolis hatte de Jong mit 14 Toren und 8 Vorlagen in 31 Spielen.