"Das war sinnlos": Trainer Arne Slot übt nach Last-Minute-Niederlage des FC Liverpool indirekt Kritik an früherem Bundesligastar

Über die Entstehung des späten Gegentreffers durch Eddie Nketiah in der siebten Minute der Nachspielzeit, der Liverpools 1:2-Niederlage besiegelte, sagte Slot nach Abpfiff auf der Pressekonferenz: "Wir können uns nur selbst dafür die Schuld geben, wie wir verteidigt haben. Einer unserer Spieler hat rausgeschoben, weil er einen Konter einleiten wollte - das war sinnlos, weil die Zeit schon abgelaufen war. Es hätte also nur noch um Verteidigen gehen sollen. Doch ein Spieler dachte in dem Moment zu offensiv, was ihnen das Siegtor ermöglichte und uns eine Niederlage einbrockte."

Slot nannte Frimpong bei seiner Kritik zwar nicht explizit, muss aber den ehemaligen Leverkusener gemeint haben. Denn Frimpong war es, der nach einem zunächst abgewehrten Einwurf in den Liverpooler Strafraum seinen Gegenspieler Nketiah im Rücken aus den Augen ließ. Als die Kugel dann doch noch einmal zurück in die Gefahrenzone kam, hatte der Palace-Stürmer den nötigen Raum, um den Ball zu verarbeiten und Reds-Keeper Alisson aus wenigen Metern zum Siegtreffer für de Hausherren zu überwinden.

Frimpong hatte wie schon bei den vergangenen beiden Premier-League-Spielen nicht in der Startelf gestanden, war rund eine Viertelstunde vor Schluss für Ibrahima Konate eingewechselt worden. Zu jenem Zeitpunkt lag der englische Meister mit 0:1 hinten, Federico Chiesa hatte dann in der 87. Minute zunächst ausgeglichen.

"Es war eine enttäuschende erste Halbzeit und ein enttäuschendes Ende", bilanzierte Slot. An Palace, das Liverpool bereits im Supercup im August das Nachsehen gegeben hatte, verteilte der Niederländer ein Kompliment: "Es ist nicht das erste Mal, das wir gegen sie verlieren. Sie hätten nach der ersten Hälfte schon mit zwei oder drei Toren führen können."

In der zweiten Halbzeit habe seine Mannschaft dann "viel besser" agiert, so Slot weiter. "Wir haben viele Chance kreiert, was hier nicht viele Mannschaften schaffen. Es hat lange gedauert, ehe wir getroffen haben - und nachdem wir das endlich geschafft hatten erneut ein Gegentor nach einer Standardsituation zu kassieren, ist ebenso enttäuschend wie die erste Halbzeit. Wenn es ein Team heute verdient hatte, zu gewinnen, dann war es Palace."

Für Frimpong hatte Liverpool im Sommer 40 Millionen Euro Ablöse an Bayer Leverkusen überwiesen, wo der 24-Jährige zuvor viereinhalb Jahre lang aktiv gewesen war. Für die Reds kam Frimpong bis dato auf sechs Einsätze (ein Tor).

Da man die ersten fünf Ligaspiele allesamt gewinnen konnte, steht Liverpool mit 15 Punkten weiterhin an der Tabellenspitze. Die nächste Aufgabe wartet am Dienstag in der Champions League, wenn die Reds bei Galatasaray zu Gast sind. Am kommenden Premier-League-Wochenende steht dann das Topspiel beim FC Chelsea an.