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"Dann hast du schon einmal 60 Tore": Ralf Rangnick versteht verpassten Transfer des FC Bayern nicht

Der ehemalige Bundesligatrainer Ralf Rangnick hat den FC Bayern München dafür kritisiert, vor einigen Jahren eine potenzielle Verpflichtung von Erling Haaland leichtfertig verschenkt zu haben.

  • Erling Haaland Man City 2024-25Getty

    WAS WURDE GESAGT?

    "Da hat man sich (als FC Bayern München; Anm.d.Red.), obwohl Erling Haaland vor der Haustüre gespielt hat in Salzburg, entschieden, ihn nicht zu holen. Das habe ich damals nicht so ganz verstanden, warum die Bayern da nicht zugeschlagen haben", erklärte Rangnick im Gespräch mit der Bild.

    Der Grund, weshalb der deutsche Rekordmeister letztlich Abstand von einem Transfer des Norwegers nahm, lag laut Rangnick darin, dass man mit Robert Lewandowski zum damaligen Zeitpunkt bereits einen Topstürmer in den eigenen Reihen hatte. "Aber warum sollen die beiden nicht zusammen spielen können?", wunderte sich der 66-Jährige. "Man hätte dann mit Haaland und Lewandowski gespielt. Jeder von denen ist für 30 Tore pro Saison gut, dann hast du schon einmal 60 Tore. Dann spielst du halt mit zwei Spitzen, oder einer kippt ein bisschen mehr auf die Neuneinhalb ab."

    Gleichzeitig räumte der österreichische Nationalcoach ein, dass auch er im Umgang mit dem norwegischen Angreifer einen Fehler gemacht hätte. "Damals hatten wir glaube ich auch eine große Chance, die wir verpasst haben. Nämlich ihn (für RB Leipzig; Anm.d.Red.) zu verpflichten. Damals war er noch nicht im Team Raiola und wir wussten, dass er eine Ausstiegsklausel hat. Und obwohl er nicht sehr viel gespielt hat, wussten wir alle bei RB, wie gut er war. Er war der beste von vielen guten Spielern dort. Wenn man damals Erling geholt hätte und einen Fünfjahresvertrag gegeben hätte, dann wäre man sicher einmal Meister geworden. Da bin ich fest von überzeugt."

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  • DIE TRANSFERGESCHICHTE:

    Haaland schloss sich schließlich weder dem FC Bayern noch RB Leipzig an und ging stattdessen zum BVB nach Dortmund, wo er in zweieinhalb Jahren wettbewerbsübergreifend 86 Tore in 89 Einsätzen erzielte. Im Sommer 2022 trat dann Manchester City an die Schwarzgelben heran und verpflichtete ihn für eine Ablösesumme in Höhe von 60 Millionen Euro.

  • Musiala Wirtz Bayern Monaco Bayer LeverkusenGetty Images

    WAS WURDE NOCH GESAGT?

    Darüber hinaus kamen auch die Zukunft von Bayer Leverkusens Spielmacher Florian Wirtz und ein möglicher Transfer seinerseits zum deutschen Rekordmeister zur Sprache. Die Situation des 21-Jährigen sei eine ganz ähnliche wie die damals bei Haaland und Lewandowski, so Rangnick. Schließlich hätten auch hier viele Experten die Meinung, dass Wirtz und FCB-Star Jamal Musiala nicht in einem Team spielen könnten und sich deshalb ein Transfer für die Bayern nicht auszahlen werde.

    Rangnick hält von dieser Debatten allerdings überhaupt nichts, wie er deutlich machte: "Wenn man genauer hinschaut, gibt es Unterschiede was die Spielweise und herausragenden Stärken der beiden angeht. Ich würde mir tatsächlich sehr gut vorstellen können – und in der Nationalmannschaft ist es ja genau so –, dass beide in einem Team zusammenspielen. Die Argumentation, dass das nicht geht, weil einer dann nicht auf seiner bestmöglichen Position spielen kann, sehe ich nicht. Ich finde sehr wohl, dass man mit beiden zusammenspielen kann auf einer halben Zehnerposition. Das ist zu 100 Prozent möglich", führte er aus.

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