Germany v Luxembourg - FIFA World Cup 2026 QualifierGetty Images Sport

"Dafür hätte ich gerne eine Erklärung": Verzicht auf prominenten Namen sorgt für scharfe Kritik an Julian Nagelsmann

Der ehemalige deutsche Nationalspieler Stefan Effenberg hat Julian Nagelsmann scharf kritisiert. Hintergrund ist die Entscheidung des Bundestrainers, in seinem Kader für die anstehenden WM-Qualifikationsspiele in Luxemburg und gegen die Slowakei auf Mittelfeldspieler Angelo Stiller vom VfB Stuttgart zu verzichten.

  • Angelo Stiller wollte Nicht-Nominierung für das DFB-Team nicht kommentieren

    "Was mich stört - und dafür hätte ich gerne eine Erklärung -, warum Stiller nicht berufen wurde", sagte Effenberg am Sonntag im Doppelpass bei Sport1. "Der Spieler hat null Verständnis, seine Kollegen haben null Verständnis, ich habe dafür null Verständnis. Und wir bekommen keine Erklärung, das irritiert mich", so der 57-Jährige, der zwischen 1991 und 1998 35 Länderspiele für Deutschland absolvierte, weiter.

    Stiller selbst wollte seine Nicht-Nominierung am Donnerstag nach dem Europa-League-Spiel des VfB gegen Feyenoord Rotterdam nicht kommentieren, wirkte allerdings sehr angefressen. Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß betonte indes, dass man bei den Schwaben über Nagelsmanns Entscheidung "ziemlich verwundert" gewesen sei.

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  • Angelo Stiller of VfB Stuttgart reactsGetty Images

    Stefan Effenberg kritisiert Julian Nagelsmann wegen Angelo Stiller

    Stiller lief bisher fünfmal für das DFB-Team auf. Seit seinem Debüt im September 2024 war er von Nagelsmann stets berufen worden, wenn er fit war. Auch zuletzt im Oktober stand der 24-Jährige im Aufgebot, kam gegen Luxemburg (4:0) und in Nordirland (1:0) jedoch nicht zum Einsatz.

    Effenberg stört derweil vor allem, dass der Verzicht auf Stiller dem von Nagelsmann immer wieder betonten Leistungsprinzip widerspricht. "Wenn es wirklich nur nach Leistung geht, dann muss Stiller Teil der Nationalmannschaft sein", sagte der frühere Bayern-Profi. Der Stuttgarter sei "ein ganz wichtiger und entscheidender Spieler. Wenn ein Spieler dann gefragt wird und er antwortet mit 'Kein Kommentar' - das kann ich nachvollziehen, aber ich möchte eine Erklärung haben vom Bundestrainer, warum."

    Sollte er Joshua Kimmich (FC Bayern) weiterhin als Rechtsverteidiger einplanen, hat Nagelsmann im defensiven Mittelfeldzentrum Felix Nmecha (Borussia Dortmund), Aleksandar Pavlovic (FC Bayern) und Leon Goretzka (FC Bayern) den Vorzug vor Stiller gegeben.

  • Ohne Stiller: DFB-Team will direktes WM-Ticket lösen

    Stiller trug zuletzt entscheidend zur guten Phase des VfB bei und zeigte in der bisherigen Saison häufig starke Leistungen. Ohne Länderspiele kann er sich nach dem Heimspiel gegen den FC Augsburg am Sonntagabend zunächst erholen, ehe es für Stuttgart am 22. November auswärts bei Borussia Dortmund weiter geht.

    Das DFB-Team will derweil in den anstehenden Spielen Gruppenplatz eins verteidigen und das direkte Ticket zur WM 2026 lösen. Sollte Deutschland die Pflichtaufgabe in Luxemburg am Freitag lösen, würde dafür drei Tage später gegen die Slowakei schon ein Unentschieden in jedem Fall reichen. Falls Nagelsmanns Elf noch auf Rang zwei abrutschen sollte, könnte man sich über den Umweg Playoffs noch für die Endrunde im kommenden Sommer qualifizieren.

  • Angelo Stiller-Germany-202503-unl(C)Getty Images

    Der Kader des DFB-Teams für die WM-Qualifikationsspiele im November

    TOROliver Baumann, Alexander Nübel, Finn Dahmen, Noah Atubolu
    DEFENSIVEWaldemar Anton, Jonathan Tah, Malick Thiaw, Nico Schlotterbeck, Ridle Baku, David Raum, Nathaniel Brown, Joshua Kimmich, Felix Nmecha, Aleksandar Pavlovic
    OFFENSIVELeon Goretzka, Nadiem Amiri, Florian Wirtz, Serge Gnabry, Karim Adeyemi, Said El Mala, Jonathan Burkardt, Jamie Leweling, Leroy Sane, Kevin Schade, Nick Woltemade