Granit Xhaka Bayer Leverkusen 2025Imago

"Da muss ich mich heute beherrschen, dass ich nichts Falsches sage": Arroganzvorwürfe gegen Bayer Leverkusen nach Sieg im DFB-Pokal gegen den 1. FC Köln

Bayer Leverkusen hat nach einem dramatischen Spielverlauf das Halbfinale des DFB-Pokals erreicht. Im Anschluss herrschte ordentlich Frust beim 1. FC Köln, Spieler Dominique Heintz holte gar zur Verbalattacke gegen den Sieger aus.

  • WAS WURDE GESAGT?

    Nach Spielende hatte Heintz am ARD-Mikrofon zu einem vermeintlichen Disput mit Leverkusens Granit Xhaka Stellung bezogen und erhob im Zuge dessen heftige Vorwürfe.

    "Das war nicht mit Xhaka", erklärte er zunächst und betonte: "Das ist noch einer von den Vernünftigen. Aber was da bei Leverkusen teilweise rumläuft, mit welcher Arroganz, da muss ich mich beherrschen, was ich zu sagen habe."

    Namen nannte der Innenverteidiger nicht, allerdings hätten sich vor allem die Spieler auf der Bank unsportlich verhalten. "Was die reingerufen haben, wie sie sich präsentiert haben. Gerade zum Schluss, wie sie uns provoziert haben", ergänzte Heintz bei Sky: "Da müssen die nicht noch provokant bis zu unserer Eckfahne laufen und uns Sachen an den Kopf werfen, nur weil wir heute gut dagegengehalten haben." Nochmals sprach er von einem "sehr arroganten" Benehmen.

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    DIE REAKTION:

    Bayer-Coach Xabi Alonso stellte sich derweil schützend vor seine Mannschaft. "Es war ein intensives Spiel von beiden. Ich habe keine Arroganz bei meinen Spielern gesehen. Sie haben gekämpft und gefeiert. Ich habe auch etwas gesehen, aber was auf dem Platz passiert, bleibt auf dem Platz. Es war sehr wichtig für uns, das Halbfinale zu erreichen. Das war sehr hart", erklärte er.

    Robert Andrich gab sich wiederum weniger versöhnlich. "Wer selber Trash-Talk macht, muss auch mit dem Echo leben", schrieb der Nationalspieler in seiner Instagram-Story.

    Kölns Trainer Gerhard Struber zeigte hingegen Verständnis. Sein Schützling "würde das nicht sagen, wenn da nicht was gewesen wäre von Leverkusener Seite". Xhaka schob die Vorkommnisse auf die "Emotionen". Letztlich müsse "man sich trotzdem die Hand geben."

  • Patrik Schick of Leverkusen celebrates Getty Images

    WAS IST PASSIERT?

    Während der Partie hatte auch Heintz für Wirbel gesorgt, als er trotz einer Verwarnung kurz vor dem Pausenpfiff Nordi Mukiele von den Beinen holte. Alonso forderte in der Folge Gelb-Rot, ehe er sich ein Wortgefecht mit dem davon gekommenen Übeltäter lieferte. "Das war nicht gegen Alonso, sondern gegen die Bank von Leverkusen. Da muss ich mich heute beherrschen, dass ich nichts Falsches sage", stellte der 31-Jährige erneut deutlich klar.

    Heintz führte in Richtung von Schiedsrichter Frank Willenborg aus: "Das war mein erstes Foul im Spiel, die Leverkusener sind uns drei-, viermal von hinten reingetreten und haben keine Gelbe Karte bekommen. Wir kriegen nach dem ersten Foul direkt Gelb, dass muss er besser laufen lassen, aber sonst hat er es gut gemacht."

    Doch auch die achtminütige Nachspielzeit, in der Patrik Schick letztlich das 2:2 erzielte und Leverkusen in die Verlängerung rettete, sorgte für mächtig Aufregung im Kölner Lager. "Der Schiedsrichter hat das ordentlich gemacht - aber ich verstehe nicht die Nachspielzeit. Warum acht Minuten? Sechs Minuten wären mehr als ausreichend gewesen - dann wären wir jetzt im Halbfinale", sagte FC-Geschäftsführer Christian Keller. Struber ergänzte: "Der Schiedsrichter wird schon kreativ genug sein, das eine oder andere Argument zu finden."

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  • WAS IST DER HINTERGRUND?

    Köln hatte zwischenzeitlich mit 2:0 in Führung gelegen, ehe Schick doppelt traf. Victor Boniface besiegelte letztlich die bittere Niederlage für den Zweitligisten in der 98. Minute.

    Durch Imad Rondic schlugen die Geißböcke sogar nochmal vermeintlich zurück, der Videoschiedsrichter kassierte den Treffer zum Ausgleich in der 112. Minute aber wegen einer hauchdünnen Abseitsstellung ein. "Ich hoffe, dass sie die Linie richtig gezogen haben. Nicht, dass ich heute Nacht zu Hause noch einen Kollaps kriege, weil es doch hätte zählen können. Ich bin schon auf beiden Knien nach außen gerutscht. Ich habe gedacht: Elfmeterschießen, jetzt können wir das Ding reißen. Das wäre der Wahnsinn gewesen", sagte Heintz abschließend.

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