Lothar Matthäus wurde mit Blick auf die Führungsspieler von Borussia Dortmund deutlich. In seiner Sky-Kolumne schrieb der 61-Jährige: "Bei Dortmund ist es so, dass viele Leader auf dem Platz stehen, wenn es gut läuft. Wenn es Probleme gibt, verstecken sich alle".
Das Team um BVB-Kapitän Marco Reus hatte am vergangenen Samstag bis zur 89. Minute 2:0 gegen Aufsteiger Werder Bremen geführt und sich dann noch drei Tore eingefangen. Ein Vorbild in Sachen Einstellung nannte Matthäus auch: Neuzugang Nico Schlotterbeck. "Ich würde mir mehr Schlotterbecks in diesem Team wünschen", schrieb Matthäus.
Wenn man vor 89.000 Zuschauern bis zur 89. Minute mit 2:0 führe, "darf man sich nie im Leben so kläglich noch drei Gegentore einfangen", kritisierte Matthäus. "Dass es da keinen gibt, der dafür sorgt, dass man nach dem Anschlusstreffer der Bremer sich mit acht oder neun Mann hinten rein stellt und den Sieg einfach dreckig über die Zeit rettet, versteht kein Mensch. Führungsspieler zeichnen sich genau in solchen Situationen aus. Wenn's eng wird, wenn's knapp ist. Aber da war mal wieder keiner."
"Vielleicht war es ja auch nur ein Ausrutscher, denn ansonsten ist die Meisterschaft noch schneller entschieden als ohnehin in den letzten Jahren", ergänzte Matthäus und lobte gleichzeitig den optimal gestarteten FC Bayern.