Neben Dahoud und Malen wussten auch zwei Dortmunder zu überzeugen, deren Verträge im Sommer auslaufen: Marco Reus und Raphaël Guerreiro.
Letzterer profitierte erneut von seiner neuen Position als Achter im Halbraum. Mit einem Treffer und zwei Torvorlagen stellte der Portugiese seine Offensivqualitäten, die er als Linksverteidiger in dieser Saison häufig vermissen ließ und durch Schwächen im Defensivspiel vermehrt negative Schlagzeilen machte, erneut eindrucksvoll unter Beweis.
Bei Guerreiro hatten die Zeichen vor und kurz nach der WM noch klar auf Abschied gestanden, inzwischen ist er jedoch ein wichtiges Puzzleteil von Terzics Mittelfeld-Idee mit einem klaren Sechser und zwei zentralen Mittelfeldspielern hinter der offensiven Dreierreihe. Deshalb sollen die Verantwortlichen um Sportdirektor Sebastian Kehl sich wieder mit dem Gedanken, das Arbeitspapier mit dem 29-Jährigen zu verlängern, angefreundet haben.
Laut den Ruhr Nachrichten würden sich beide Parteien derzeit im engen Austausch befinden. Eine Entscheidung soll zeitnah gefällt werden. Durch Guerreiros Einfluss in seiner neuen Rolle wäre alles andere als eine Weiterbeschäftigung ein Fehler.
Klarheit soll auch schon bald bei Reus herrschen. Noch vor dem Topspiel gegen die Bayern will der BVB entscheiden, ob der 33-Jährige mindestens ein weiteres Jahr im Ruhrgebiet bleibt.
Reus selbst stellte nach dem Köln-Spiel klar, dass es für ihn nur eine Option gibt. "Ich würde meine Karriere gerne hier beenden", sagte der Kapitän, der für eine Ausdehnung seines Kontrakts dem Vernehmen nach beachtliche Gehaltseinbußen in Kauf nehmen muss. Angeblich soll er statt zwölf Millionen Euro künftig nur noch die Hälfte verdienen.
Spätestens nach dem Triumph über Köln sollte klar sein: Selbst bei einer geringeren Gehaltskürzung wäre Dortmund gut beraten, mit Reus zu verlängern. Der Nationalspieler kann ein Spiel mit seiner Klasse jederzeit an sich reißen. Auch Terzic sprach sich zwischen den Zeilen für einen Verbleib aus: "Natürlich wünscht man sich, dass sich alles frühzeitig entscheidet."
Wie auch Guerreiro betrieb Reus kräftig Eigenwerbung. Neben seinen beiden Toren, die ihn zum alleinigen Rekordtorschützen des Vereins machten, glänzte der ehemalige Gladbacher mit einigen raumöffnenden Pässen. Abgesehen von einem neuen Vertrag sehnt sich Reus aber vor allem nach seiner ersten Meisterschale.
"Es war wichtig, wieder Tabellenführer zu werden und ein bisschen Druck zu machen. Und dann haben wir in zwei Wochen ein richtig geiles Spiel vor der Brust", erklärte er voller Vorfreude auf das Bayern-Spiel. Mit dem Wissen über eine sichere Zukunft würde Reus wohl noch ein bisschen fokussierter in den Kracher gehen.