Wie er selbst zugibt, ist eine der größten Enttäuschungen seiner Karriere, dass er bislang noch nie in der Champions League gespielt hat - und er wird noch mindestens eine Saison warten müssen, um dies an der Stamford Bridge zu erleben.
Mit dem dritten Platz in der Ligue 1 in der Saison 2021/22 hatte sich Monaco die Chance erarbeitet, sich einen Platz in der Königsklasse zu sichern. Aber in der Qualifikation scheiterte das Team an Schachtjor Donezk. Die Enttäuschung war groß, aber Disasi nahm das als Ansporn: Er steigerte sich weiter, verpasste nur sechs Spiele - und Monaco landete erneut auf dem dritten Platz.
Die Saison 2022/23 war zunächst die Wiederholung eines Alptraums: Die Monegassen mussten wieder in der CL-Quali ran, diesmal gegen die PSV Eindhoven - und erneut scheiterten sie. Doch für Disasi sollte im Anschluss seine bisher beste Saison folgen. Er war nicht nur in der Ligue 1 überragend, eine Verletzung von Presnel Kimpembe brachte ihm auch einen Platz in Frankreichs WM-Kader ein.
"Ich war auf dem Weg nach Hause, um meine Familie und mein Gepäck zu holen und zum Flughafen zu fahren, als ich einen Anruf von Didier Deschamps erhielt", erzählte er GOAL im März. "Ich fuhr rechts ran, um das Gespräch anzunehmen. Der Trainer sagte mir, dass ich heute noch nach Clairefontaine [Trainingszentrum der Franzosen] kommen müsse. Ich war plötzlich sehr glücklich und stolz, aber ich musste die Reise sehr schnell organisieren", sagte er.
Disasi gehörte zu den wenigen Spielern, die ihr Debüt in der Nationalmannschaft bei einer WM gaben. Im dritten Gruppenspiel, als Frankreich bereits für das Achtelfinale qualifiziert war, durfte er gegen Tunesien (0:1) als Rechtsverteidiger ran.
Disasi kam auch in den letzten Sekunden der bitteren Niederlage Frankreichs gegen Argentinien (3:3; 2:4) im WM-Finale zum Einsatz. Als Randal Kolo Muani in letzter Minute im Eins-gegen-Eins an Keeper Emiliano Martínez scheiterte, stand er nur wenige Meter daneben.
"Ich sehe, wie der argentinische Verteidiger einen Fehler macht und Randal vor dem Torwart steht. Ich denke: 'Er wird es ihm zeigen, er wird ihn reinschieben', und das wäre total verrückt gewesen. Ich denke, dass er das Tor macht und wir Weltmeister werden", erinnert sich Disasi.
Doch Kolo Muani scheiterte - und deshalb darf sich Disasi auch nicht Weltmeister nennen.