Gutes Geld konnte man als Spieler beim FC Bayern schon immer verdienen, irgendwann sogar sehr gutes und ab 2007 sogar 14,5 Millionen Euro pro Jahr (alle Zahlen übrigens brutto). Zumindest, wenn man Luca Toni hieß und als Weltmeister und torjagender Ohrenschrauber vom Dienst aus Italien an die Isar kam - wo damals ein Klub in der Krise zu Hause war. Das Sommertransferfenster 2007 ist in die Geschichte eingegangen als jenes, in dem der damalige Manager Uli Hoeneß zum ersten Mal bereit war, wirklich verrückte Dinge zu tun. Bayern war in der Vorsaison nur Vierter geworden, war nur für den UEFA-Cup qualifiziert. Um eine Wiederholung dieser Schmach zu verhindern, holte Hoeneß den Zirkus in die Stadt: In jenem Sommer kamen Miroslav Klose, Franck Ribéry, Zé Roberto und Toni und seitdem konnte man als Top-Star in München ähnliche Gehälter verdienen wie in Manchester (damals war noch United das Maß aller Dinge), Madrid oder Mailand.
GettyDer richtige Sündenfall folgte aber erst zwölf Jahre später unter dem damaligen Sportdirektor Hasan Salihamidzic, als Lucas Hernández nach München wechselte. 80 Millionen Euro Ablöse waren schon mehr als eine Ansage, hinzu kamen laut kicker bis zu 24 Millionen Euro an Gehalt. Weniger wegen der Summe an sich, zumal die maximal mögliche Summe auch aufgrund vieler Verletzungen des Spielers nie erreicht wurde, sondern wegen Hernández’ Standing in der Mannschaft.
Der spanische Franzose war kein Weltstar, kein Harry Kane, kein Thomas Müller, kein Jamal Musiala, er kam nicht von Real Madrid, sondern von Atlético, zudem war er kein Spieler für den Zirkus, sondern ein Grätscher - und dann war er auch noch oft verletzt.
Klar, dass Spieler wie Joshua Kimmich, Serge Gnabry oder Leon Goretzka, jene damals noch sagenumwobene Klasse von 1995, die den Verein in eine goldene Zukunft führen sollten, nicht weniger verdienen wollten, als bei ihnen Vertragsverlängerungen anstanden. Im Grunde geriet seit 2019 jede Vertragsverlängerung mit einem Schlüsselspieler beim FCB zur teuren Hängepartie, die Gespräche etwa mit David Alaba oder Robert Lewandowski scheiterten.
Problemlos verliefen in der Regel nur belohnende Vertragsverlängerungen wie etwa mit Eric Maxim Choupo-Moting, der im März 2023 nach 15 Treffern in 24 Saisonspielen mit einem neuen Arbeitspapier samt Gehaltserhöhung bedacht wurde.