Omar Alderete (28, 11,6 Millionen Euro an den FC Getafe), Arthur Masuaku (Besiktas) und Reinildo Mandava (Atletico Madrid, beide ablösefrei und 31) unterstreichen den gesunden Mittelweg aus spannenden Talenten und Erfahrung.
Bleibt abzuwarten, was Trainer Regis Le Bris aus diesem Kader macht. Der 49-Jährige ließ in der vergangenen Saison einen sehr sauberen und kontrollierten Offensivfußball spielen. Sein Fokus lag darauf, klare Abläufe in Ballbesitz zu schaffen und vor allem auf den Flügelpositionen Räume und Überzahlsituationen herzustellen. Mit dem spielstarken Mittelfeld könnte diese taktische Ausrichtung auch auf höherem Niveau funktionieren.
Sunderland zeigte insbesondere gegen stärkere Gegner in der Vergangenheit aber auch, dass es gegen den Ball diszipliniert und abwartend agieren und dann bei Ballgewinnen schnell umschalten kann. Eine Qualität, die es in dieser Saison zweifelsfrei ebenso brauchen wird. Gerade weil die Black Cats aber auf gute Strukturen in Ballbesitz einerseits und eine starke technisch-individuelle Qualität andererseits zurückgreifen können, haben sie das Zeug dazu, die Klasse zu halten – und vielleicht sogar noch weiter in der Tabelle zu klettern.
Eine Kostprobe der Stärke der Le-Bris-Mannschaft bekam am Samstagnachmittag West Ham United: Sunderland besiegte die Hammers am ersten Spieltag nach einem starken Auftritt mit 3:0 und schnappte sich gleich mal den zweiten Tabellenplatz in der Premier League.
Gerade in Sunderland ist man in den letzten Jahren aber vorsichtig geworden, was das Erwartungsmanagement anbelangt. Spätestens nach dem Chaos und Fiasko in der Saison 2017/18, in der sie statt der Rückkehr ins Oberhaus einen weiteren Abstieg beschert bekamen, ist allen klar, wie fragil die Entwicklung dieses Klubs sein kann.
Eine vierte Staffel "Sunderland 'Til I Die" wird es vorerst nicht geben. Nach drei Staffeln wurde das Projekt beendet. Schade! Denn abseits der sportlichen Frage, ob man sich endlich wieder in der Premier League etablieren kann, hatte der AFC Sunderland viel Drama, Kuriositäten und Unterhaltung zu bieten.
Ob die Fans am Ende der Saison wieder göttlichen Beistand erbeten müssen, bleibt abzuwarten. Für den Moment aber sieht es ganz gut aus für Sunderland – auch wenn ein spannender Transfersommer noch lange keine Garantie für den Klassenerhalt ist.