300 Millionen Euro Schulden: Abgestürzter Rekordmeister wird aus dem Profifußball ausgeschlossen

Der Verein, der unter seinem alten Namen Ghuangzhou Evergrande jahrelang Chinas Fußball dominierte, litt seit Jahren unter einer wirtschaftlichen Schieflage, ging zuletzt in der zweiten Liga an den Start und verpasste als Tabellendritter den Aufstieg in die Chinese Super League.

Die hohen Schulden des Vereins führten zum Ausschluss aus dem Profifußball. Guangzhou teilte mit, man habe versucht, "verschiedenste Mittel" auszuschöpfen, um den Worst Case zu verhindern, dies sei jedoch fehlgeschlagen: "Die aufgebrachten Mittel reichten nicht, um die Schuldenlast zu tilgen".

Im Besitz des Immobilienentwicklers Evergrande Real Estate Group tätigte der Verein aus der 16-Millionen-Einwohnerstadt Guangzhou hohe Investitionen und war zwischen 2011 und 2019 das Maß aller Dinge im chinesischen Fußball. Der Klub gewann in neun Jahren unter anderem acht Meistertitel, zweimal den nationalen Pokal und es gelangen zwei Triumphe in der asiatischen Champions League.

2021 erfolgte bereits die Umbenennung in Guangzhou FC. 2022 ging der Eigentümer Bankrott. Es folgten der Stopp des Baus eines 1,5 Milliarden Euro teuren Stadions und der Abstieg in die zweitklassige League One. Die Schulden des Vereins sollen 300 Millionen Euro betragen.

Guangzhou gab während seiner Hochzeit in den 2010er Jahren mehrere hundert Millionen Euro für neue Spieler aus. Unter anderem spielten die Brasilianer Paulinho, Robinho, Talisca und Ricardo Goulart sowie Italiens 2006er-Weltmeister Alberto Gilardino für den Klub. Auch der ehemalige BVB-Stürmer Lucas Barrios ging für Guangzhou auf Torejagd.

Als Trainer arbeiteten zwischenzeitlich der italienische Weltmeistermacher Marcelo Lippi und Ballon-d’Or-Sieger Fabio Cannavaro für den Verein.