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Trent Alexander-Arnold war etwas verwirrt, als ihn sein Trainer Jürgen Klopp Mitte Mai fragte, ob er denn schon seinen Sommerurlaub gebucht habe. Hatte er noch nicht, der 19-Jährige. "Und dann meinte er", erzählte Alexander-Arnold im DPA-Interview: "'Gut, weil ich gerade einen Anruf von Gareth Southgate bekommen habe, dass er dich im Kader haben will." Der blutjunge Rechtsverteiger vom FC Liverpool fährt mit England zur WM 2018 nach Russland, ist der jüngste Spieler im Kader der Three Lions.
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Die letzten Wochen waren turbulent für Alexander-Arnold. Erst wurde er im so bitter verlorenen Champions-League-Endspiel gegen Real Madrid zum jüngsten Akteur, der jemals ein Europapokalfinale für Liverpool bestritt. Und nun bekommt er die Chance, noch als Teenager seine erste Weltmeisterschaft zu spielen.
Die Geschichte des waschechten Liverpoolers vom Rugby-spielenden, blitzschnellen Jungen hin zum WM-Fahrer ist beeindruckend. Erst drei andere Spieler standen schon mit 19 in einem Finale der Königsklasse: Clarence Seedorf für Ajax 1995, Iker Casillas für Real Madrid im Jahr 2000 und 2004 Portos Carlos Alberto. Und dieses Trio holte immerhin zusammen acht Titel in der Königsklasse.
Obwohl Liverpool letztlich unterlag, war es ein tolles Jahr für den Außenverteidiger, der den ersten Schritt auf dem langen Weg zum Finale nach Kiew machte: Er traf beim 2:1-Sieg im Play-Off-Spiel gegen Hoffenheim - und wurde danach immer besser.
Alexander-Arnold: Echte Chancen auf Englands WM-Elf
33 Einsätze standen am Saisonende für ihn zubuche, seit Anfang Februar war Alexander-Arnold aus Klopps Elf nicht mehr wegzudenken. Dass Southgate nun auf ihn setzt, kam für viele Experten zwar überraschend, ist aber hochverdient. Zumal Alexander-Arnold aufgrund seiner herausragenden läuferischen Qualitäten in Englands System mit Dreierkette und zwei offensiven Außenverteidigern zu einer echten Alternative werden könnte.
Vor einem Jahr noch hätte sich Alexander-Arnold aber selbst in seinen kühnsten Träumen nicht ausmalen können, dass er im Champions-League-Finale startet und zur Weltmeisterschaft nach Russland fliegt. Doch die überzeugenden Auftritte reichten, der unbändige Einsatzwillen machte ihn zu einem bei den Fans sehr geschätzten Spieler.
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Natürlich hatte Alexander-Arnold auch das Quäntchen Glück, das man für einen kometenhaften Aufstieg eben braucht. Etwa, dass sein Konkurrent Nathaniel Clyne verletzungsbedingt fast die gesamte Saison verpasste, dass dann auch noch Joe Gomez mit körperlichen Beschwerden zu kämpfen hatte. Klopp blieb fast gar nichts anderes übrig, als auf sein noch so junges Juwel zu setzen.
"Wenn man den Fuß nur etwas vom Gas nimmt, ist sofort jemand da und schnappt sich deinen Platz im Team", sagte er zu Beginn der Saison. Und damit lag er wohl nicht falsch.
GettyDenn vom No-Name hat er sich inzwischen zu einem möglichen WM-Stammspieler der Three Lions gemausert. Nationaltrainer Southgate stellte klar, dass er ihn nominiert habe, "weil er der Beste auf seiner Position ist". Ein Fingerzeig in Richtung Tottenhams Kieran Trippier, mit dem sich Alexander-Arnold vermutlich um den Platz auf der rechten Außenbahn streitet?
Southgate liegt mit seiner Einschätzung jedenfalls nicht falsch: Alexander-Arnold hat in der abgelaufenen Saison in der Premier League knapp fünf Flanken aus dem Spiel heraus geschlagen - und damit mehr als jeder andere Außenverteidiger der Top-6-Klubs.
Alexander-Arnold als Zulieferer für Kane?
Mit seinen 1,9 Tacklings pro Spiel lässt er fast alle Liverpool-Spieler hinter sich, hatte dazu 1,5 Ballgewinne und ging erstaunlicherweise in mehr Dribblings pro Begegnung als Sadio Mane und Mohamed Salah.
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Auf dem Flügel sorgt er offensiv für viel Wirbel - und deshalb ist es eigentlich gar kein Risiko, das Southgate mit der Nominierung von Alexander-Arnold eingeht. Die Three Lions benötigen jemanden, der Stürmer Harry Kane im Strafraum mit Vorlagen versorgt, damit sie beim Turnier in Russland erfolgreich sind - und dieser Mann könnte Trent Alexander-Arnold sein.
"Er wird immer besser werden", sagte Liverpool-Legende Steven Gerrard. Worte, die Alexander-Arnold anspornen dürften. Ein Ziel, das er mit Sicherheit auch verfolgt. Und deshalb nur allzu gerne auf Urlaub verzichtet.