KAI HAVERTZ JULIAN BRANDT BAYER LEVERKUSENGetty Images

Bayer Leverkusens Kai Havertz wird zum Mann der Stunde: "Noch kein besseres Talent" gesehen


HINTERGRUND

Kai Havertz ist der Mann der Stunde in Leverkusen. Der 19-Jährige schoss Leverkusen in der vergangenen Woche fast im Alleingang aus dem Ergebnistief und bescherte seinem Trainer Heiko Herrlich vor der englischen Woche Luft.

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Von den zahlreichen Lobeshymnen, die nach dem erlösenden ersten Saisonsieg auf Kai Havertz einprasselten, klang jene aus dem Mund von Lukas Hradecky schon beinahe ehrfürchtig. "Noch kein besseres Talent" habe der Torhüter von Bayer Leverkusen in seiner Karriere gesehen: "Obwohl er einer der Jüngsten ist, blicken die Jungs zu ihm auf. Das ist schon eine Ehre, mit so einem Spieler zu spielen", sagte der Finne nach dem 1:0 (0:0) gegen den FSV Mainz 05.

Julian Brandt erleichtert: "Habe den Ball einfach reingeschlagen"

Nur drei Tage nachdem der erst 19 Jahre alte Havertz die Werkself in der Europa League nach einem 0:2 mit einem Doppelpack noch zu einem 3:2 bei Ludogorez Rasgrad geführt hatte, avancierte er gegen die bis dato ungeschlagenen 05er mit seinem Kopfball-Tor in der 62. Minute erneut zum Matchwinner – und bescherte seinem unter Druck stehenden Trainer Heiko Herrlich nach dem verkorksten Saisonstart mit drei Niederlagen in der Liga vorerst Luft. 

"Am Donnerstag und heute war es schon eine riesige Erleichterung", sagte Herrlich nach dem verdienten Arbeitssieg gegen die Rheinhessen. Julian Brandt, der die Vorlage für Havertz' Treffer gegeben hatte, gab nach dem kräftezehrenden Auftritt gelöst zu: "Ich habe den 'Havi' gar nicht gesehen, ich habe den Ball einfach reingeschlagen." 

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Mit 19 Jahren: Kai Havertz zählt bereits zu den Führungsspielern

Als "Havi" Havertz wenige Momente später zur Stelle war und mit Wucht links neben Keeper Florian Müller einköpfte, fiel auch beim Torschützen eine große Last ab. Selbst wollte sich der Mann der Stunde aber nicht in den Mittelpunkt rücken - im Gegenteil: "Im Vordergrund steht immer der Sieg, ich bin aber natürlich froh, dass ich der Mannschaft so helfen konnte", sagte Havertz bescheiden. 

Mit 58 Bundesliga-Spielen gehört der Youngster längst zu den Führungsspielern in Leverkusen. Nicht nur seine Treffer machen den jungen Nationalspieler so wertvoll: Gegen Mainz absolvierte er zudem die meisten Kilometer (12,14) im Leverkusener Team, gab die meisten Torschüsse ab (4) und besaß mit 89 Prozent eine starke Passquote. Worte, wie die von Keeper Hradecky wirken angesichts dieser Zahlen nachvollziehbar - zumal sie eher die Regel als die Ausnahme sind. 

Kai Havertz bleibt demütig: "Noch viel zu verbessern"

"In Europa weiß jeder, über was für eine Qualität und was für ein Talent er verfügt", sagte Herrlich. Brandt wollte sich erst gar nicht zu seinem Teamkollegen und gutem Kumpel äußern. "Ich muss aufpassen, dass der Typ nicht anfängt zu fliegen", sagte der Außenstürmer lachend, um kurz danach doch mit großen Augen über Havertz' Ruhe am Ball zu schwärmen: "Bei dem hast du ja das Gefühl, er hat einen Ruhepuls von 60."

Der umjubelte (junge) Mann nahm das Lob gerne an, um zugleich äußerst selbstkritisch zu bleiben. "Ich weiß, dass ich noch viel zu verbessern habe. Ich versuche, in dieser Saison mehr Mentalität reinzubekommen. Da wurde ich in den vergangenen Jahren genug für kritisiert", sagte Havertz. Schon am Mittwoch (18.30 Uhr im LIVE-TICKER ) kann er im Derby bei Aufsteiger Fortuna Düsseldorf damit weitermachen.

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