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FC Bayern München: Wenig Hoffnung für die Liga


KOMMENTAR

Die neue Saison war erst 18 Minuten alt und schon gähnte der objektive Betrachter gelangweilt vor dem Fernseher. Mit 2:0 führte der FC Bayern zu diesem Zeitpunkt, am Ende gewannen die Münchner ihr Bundesliga-Auftaktspiel gegen Bayer Leverkusen mit 3:1. Getreu aller Erwartungen und der eigenen Ansprüche.

FC Bayern: Schwere Turbulenzen trotz Auftaktsieg

Zwar geriet die Elf von Trainer Carlo Ancelotti im Laufe der Partie in schwere Turbulenzen, das schon. Einzig das Resultat beeinflusste diese Tatsache nicht. Die Bayern gewinnen ihre Spiele eben trotz Problemen. Und genau das ist das Problem der Liga.

In ihren Einzelteilen und in ihrer Gesamtheit sind die Münchner selbst der stärksten Konkurrenz überlegen. Sechs wichtige Akteure fehlten am Freitagabend, spielerisch hakte es mitunter gewaltig, und doch setzen sich die Bayern durch. Sie fanden andere Mittel, die nötigen. In diesem Fall: Standardsituationen. 1:0 nach Freistoß Sebastian Rudy und Kopfball Niklas Süle, 2:0 nach Ecke Joshua Kimmich und Kopfball Corentin Tolisso, 3:0 nach Elfmeter Robert Lewandowski.

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Es war ja auch nicht so, als wären die Bayern ansonsten von Leverkusen vorgeführt worden. Die erste halbe Stunde war offensiv sogar sehr ordentlich. Süle machte hinten einen guten Job, Kimmich spielte wie ein langjähriger Rechtsverteidiger, Tolisso und Rudy verteilten die Bälle umsichtig im Mittelfeld. Dazu war Thomas Müller in variabler Rolle gut ins Spiel eingebunden. Und trotzdem waren die Münchner "nicht an der Leistungsobergrenze", wie es Süle nach der Partie formulierte. Und zwar nicht im Ansatz. 

Aus dem Spiel heraus wurde der Rekordmeister selten gefährlich. Bloß einmal durch Müller, einmal durch Tolisso und dann erst wieder in der Schlussphase, als Leverkusen längst alles nach vorne geworfen hatte. Die Werkself dagegen hatte sieben Großchancen gegen die wacklige FCB-Defensive. Eigentlich war das in Summe zu wenig vom FC Bayern. Wie gesagt: eigentlich.

Es wäre schon spannend gewesen, zu sehen, wie das Spiel ausgegangen wäre, wenn die in vielen Statistiken überlegenen Gäste einen halbwegs treffsicheren Stürmer auf dem Platz gehabt hätten. Oder einfach in zwei, drei Situationen nicht ganz so kläglich abgeschlossen hätten. Das hatten sie aber nicht. Und so war es wieder einmal der FC Bayern, der sich durchsetzte. In einer der kontrollfreisten Partien der jüngeren Vergangenheit.

Und gerade deshalb sieht es düster aus für die Liga. Die Bayern gewinnen ihre Spiele, und zwar auch die schwächeren, in einer unheimlichen Regelmäßigkeit. Das taten sie in der Vergangenheit, und das tun sie auch unter Ancelotti. "Und darum", weiß Hasan Salihamidzic, "geht es schließlich in diesem Spiel."

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