Ob Brasilien das 1:7 gegen das DFB-Team vor vier Jahren verdaut hatte? Bei der FIFA-Weltmeisterschaft 2018 in Russland schaffte man es nach dem Achtelfinal-Erfolg gegen Mexiko nur bis ins Viertelfinale und schied dort gegen Belgien aus.
Zuvor musste die Selecao um Coach Tite in Gruppe E zunächst gegen die Schweiz, Costa Rica und Serbien ran. Nach dem Remis zum Auftakt gegen die Eidgenossen folgten zwei souveräne Siege und der damit verbundene Gruppensieg.
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Goal liefert Euch alle Informationen rund um die Endrunde und gibt Euch einen Überblick über die brasilianische Nationalmannschaft. Hier gibts es neben dem kompletten WM-Kader auch den Spielplan, die Ergebnisse und die Tabelle der Gruppe E. Zudem findet Ihr alle Spiel-Highlights auf DAZN.
Der WM-Kader von Brasilien
Bei Welt- und Europameisterschaften dürfen die Coaches jeweils 23 Akteure für das Turnier nominieren. Tite hatte sich für folgende Spieler entschieden, wobei mit vier Teilnehmern die meisten von Manchester City kamen.
Die größten Hoffnungen der Selecao ruhten natürlich auf PSG-Superstar Neymar. Aber auch die Champions-League-Sieger Casemiro und Marcelo, sowie Thiago Silva und Philippe Coutinho waren ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft.
| 1 | Alisson | Tor | AS Roma |
| 23 | Ederson | Tor | Manchester City |
| 16 | Cassio | Tor | Corinthians |
| 13 | Marquinhos | Abwehr | Paris Saint-Germain |
| 2 | Thiago Silva | Abwehr | Paris Saint-Germain |
| 3 | Miranda | Abwehr | Inter Mailand |
| 4 | Pedro Geromel | Abwehr | Gremio Porto Alegre |
| 12 | Marcelo | Abwehr | Real Madrid |
| 6 | Filipe Luis | Abwehr | Atletico Madrid |
| 14 | Danilo | Abwehr | Manchester City |
| 22 | Fagner | Abwehr | Corinthians |
| 5 | Casemiro | Mittelfeld | Real Madrid |
| 17 | Fernandinho | Mittelfeld | Manchester City |
| 15 | Paulinho | Mittelfeld | FC Barcelona |
| 18 | Fred | Mittelfeld | Shakhtar Donetsk |
| 8 | Renato Augusto | Mittelfeld | Bejing Guan |
| 10 | Neymar | Angriff | Paris Saint-Germain |
| 11 | Philippe Coutinho | Angriff | FC Barcelona |
| 21 | Taison | Angriff | Shakhtar Donetsk |
| 7 | Douglas Costa | Angriff | Juventus Turin |
| 19 | Willian | Angriff | FC Chelsea |
| 20 | Roberto Firmino | Angriff | FC Liverpool |
| 9 | Gabriel Jesus | Angriff | Manchester City |
Brasilien: WM-Spielplan und Ergebnisse
| Gruppe E | Brasilien - Schweiz | 1:1 (1:0) | TV: ZDF und Live-Stream |
| Gruppe E | Brasilien - Costa Rica | 2:0 (0:0) | TV: ZDF und Live-Stream |
| Gruppe E | Serbien - Brasilien | 0:2 (0:1) | TV: ZDF und Live-Stream |
| 1/8-Finale | Brasilien - Mexiko | 2:0 (0:0) | TV: ZDF und Live-Stream |
| 1/4-Finale | Brasilien - Belgien | 1:2 (0:2) | TV: ZDF und Live-Stream |
GettyWM-Tabelle der Gruppe E
| POS | LAND | SPL | S | U | N | TOR | DIF | PKT |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 1 | Brasilien | 3 | 2 | 1 | 0 | 5:1 | +4 | 7 |
| 2 | Schweiz | 3 | 1 | 2 | 0 | 5:4 | +1 | 5 |
| 3 | Serbien | 3 | 1 | 0 | 2 | 2:4 | -2 | 3 |
| 4 | Costa Rica | 3 | 0 | 1 | 2 | 2:5 | -3 | 1 |
Der Gruppensieger und der Gruppenzweite einer jeden Gruppe qualifizieren sich für das Achtelfinale der FIFA-WM. Sollten zwei Teams punktgleich sein, entscheidet zunächst das Torverhältnis. Ist dieses auch gleich, hat die Mannschaft mit den mehr erzielten Toren den Vorteil. (z.B. 10:6 vor 6:2). Erst dann käme der direkte Vergleich ins Spiel.
Der Sieger der Gruppe E trifft dabei am Montag, den 2. Juli in Samara um 16 Uhr auf den Zweiten der Gruppe F. Der Zweite der Gruppe E trifft einen Tag später am Dienstag, den 3. Juli in St. Petersburg um 16 Uhr auf den Sieger der Gruppe F.
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Brasilien bei der WM 2018: Das Team-Porträt
Eigentlich ist es wie immer: Mit dem neuen Kulttrainer Tite und Superstar Neymar ist Brasiliens Selecao auch in Russland Titelkandidat. Das Ego wurde dank des phänomenalen Schlussspurts in der südamerikanischen WM-Qualifikation kräftig aufpoliert. Vergessen der Holperstart in die Eliminatorias. Abgehakt das 1:7-Trauma gegen Deutschland. Erst recht nach der 1:0-Revanche vor wenigen Wochen in Berlin.
"Bei meinem Amtsantritt war der Druck ein komplett anderer: Brasilien irgendwie zur WM zu bringen", erinnert Tite, der am 20. Juni 2016 Dunga nach dem blamablen Vorrunden-Aus bei der Copa America ablöste. Da stand der Rekord-WM-Champion in der Qualifikation mit nur zwei Siegen aus sechs Spielen auf Rang sechs, drohte die Zuschauerrolle in Russland, galt der Neuanfang nach der Heim-WM als gescheitert.
Der 57-Jährige legte jedoch den Schalter um. Es folgte der Quali-Durchmarsch mit zehn Siegen und zwei Unentschieden. Der Erfolgscoach ist als Motivator und für das Zusammenschweißen einer Gruppe bekannt. Fähigkeiten, mit denen er schon den SC Corinthians 2012 zum Libertadores-Cup-Champion und Klub-Weltmeister formte.
Tite hat WM-Wunschelf im Kopf
Tite hat für Russland eine Wunschelf im Kopf: Alisson - Daniel Alves, Marquinhos, Miranda, Marcelo - Casemiro - Philippe Coutinho, Paulinho, Renato Augusto, Neymar - Gabriel Jesus. Doch auf seine ideale Formation konnte er wegen Verletzungen und Sperren erst im 17. Anlauf zurückgreifen, im vergangenen November beim 0:0 in London gegen England.
Beim ersten Vergleich gegen einen Europäer seit März 2015 (!) verlor das wiederentdeckte "jogo bonito", die Schönspielerei, im flexiblen Abwehrsystem der Briten aber gleich seine Effizienz. Bleibt mal wieder die Erkenntnis: Talent allein, wie das eines Neymars, reicht vielleicht in Südamerika, aber nicht im Konzert der ganz Großen. Auch gegen Deutschland überwog nüchterner Fußball.
Neymar der Superstar Brasiliens
Neymar ist weiter unangefochten Pulsgeber der Selecao, auch wenn der Superstar von Paris St. Germain im vergangenen Jahr mit drei Toren in acht Spielen nicht mehr alleiniger Unterhalter der Canarinhos war. Nach seinem Fußbruch und wochenlanger Pause kommt der 26-Jährige ausgeruht, aber ohne Rhythmus nach Russland.
Unter Tite wird die Verantwortung aber eh verteilt, einen festen Kapitän gab es bis zum WM-Turnier nicht. Die Defensive scheint immerhin wieder gefestigt. Bis zum 1:0 gegen Deutschland kassierte Brasilien unter Tite in nur fünf Spielen Gegentore, dabei nie mehr als einen Treffer.
Prunkstück bleibt jedoch die Offensive mit dem Juwel Gabriel Jesus, der für die Ablöse von 32,75 Millionen Euro zu Manchester City kam. Auch Philippe Coutinho (160 Millionen) und Paulinho (40 Millionen), für die der FC Barcelona fast die gesamte Verkaufssumme von Superstar Neymar (222 Millionen) auf den Kopf haute, sind glänzend aufgelegt.
Brasilien ist als einzige Nationalmannschaft der Welt Stammgast bei allen WM-Endrunden, konnte bei den bisherigen 20 Turnieren fünfmal den Siegerpokal hochstemmen, letztmals nach dem 2:0 gegen Deutschland im WM-Finale 2002. Weil aber der allerletzte Eindruck zählt, wären wir doch wieder beim Thema 1:7.
