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Zurück im DFB-Team: Max Kruse findet die "letzten zehn Prozent"

Gelsenkirchen. Elf Monate lang war Max Kruse im Kader der deutschen Nationalmannschaft außen vor. Auch die WM in Brasilien fand ohne ihn statt. Doch nun ist er nach starkem Saisonstart mit Borussia Mönchengladbach wieder zurück, wurde bei der 0:2-Niederlage in Polen für die Schlussminuten eingewechselt. "Es ist natürlich sehr ärgerlich und aufgrund des Spielverlaufs nicht unbedingt verdient", ärgert sich Kruse über die Pleite.

Aufgrund mangelnder Chancenverwertung habe man es verpasst, "frühzeitig für klare Verhältnisse" zu sorgen. Gut für die DFB-Elf: Am Dienstag gegen Irland bietet sich schnell die Gelegenheit, es besser zu machen. Für Kruse persönlich sei die Rückkehr in den Kreis Deutschlands Bester indes kein Neubeginn. "Ich freue mich einfach, wieder da zu sein", sagt er im Interview mit dem kicker.

"Das ist keine Fassade"

Über die verpasste WM will er nicht mehr grübeln. Auch die Tatsache, dass er sich nun ebenso wie seine Teamkollegen Weltmeister nennen könnte, lässt ihn kalt: "Das muss man dann auch abhaken", betont Kruse und erklärt: "Manche denken länger darüber nach, andere verarbeiten das relativ schnell. Ich gehöre zur zweiten Kategorie." Dass derlei Aussagen von seinem tatsächlichen Innenleben abweichen, verneint der Gladbacher entschieden: "Das ist keine Fassade. Ich habe es mir angeeignet, immer in der Gegenwart zu leben."

Die Gründe seiner Nicht-Berufung für das Weltturnier seien derweil entgegen einiger Spekulationen rein sportlicher Natur gewesen. Zu Bundestrainer Joachim Löw pflege er ein gutes Verhältnis. Und jener habe ihm seinerzeit "telefonisch erklärt, dass er auf der Position eher mit Mario Götze, Thomas Müller und Miroslav Klose spielen will. Das war eine berechtigte Begründung, die ich zu akzeptieren hatte", so Kruse.

Harte Arbeit für die letzten zehn Prozent

Ohnehin fasste der 26-Jährige schnell neue Ziele, brachte sich noch vor dem Start der Vorbereitung auf die neue Saison mit individuellen Fitness-Einheiten in Schuss und legt inzwischen eine professionellere Einstellung an den Tag. Kruses Erklärung für den Sinneswandel: "Ich habe in den vergangenen Jahren gelernt, dass man sich bis zu einem gewissen Grad auf sein fußballerisches Talent verlassen kann, aber für die letzten zehn Prozent harte Arbeit nötig ist."

Der Lohn für diese harte Arbeit drückt sich neben der neuerlichen Nominierung für das DFB-Team auch im guten Saisonstart mit der Borussia aus. "Mit den Bayern brauchen wir uns nicht zu vergleichen", drückt Kruse nach den ersten zwölf Pflichtspielen ohne Niederlage und Rang drei in der Bundesliga etwas auf die Euphorie-Bremse. Dennoch kündigt er an: "Wir können da oben eine gute Rolle spielen."

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