Whisky und Zigarette - wie sich Emmanuel Adebayor einen Wechsel zu Olympique Lyon verbaute

Das Jahr 2008 wird Emmanuel Adebayor wohl nie vergessen. Der Togoer stand beim FC Arsenal unter Vertrag und wurde nach einem starken Jahr zum besten Spieler seines Kontinents gewählt. Er war Afrikas Fußballer des Jahres vor dem Ägypter Mohamed Abo Treka und dem Ghanaer Michael Essien.

Im Laufe seiner weiteren Karriere sollte Adebayor unter anderem für die Spitzenklubs Manchester City, Real Madrid und Tottenham Hotspur auflaufen. Mit seiner Art und seinem Lifestyle polarisierte der mittlerweile 38-Jährige regelmäßig, doch genau das verbaute ihm 2016 als Vereinsloser offenbar einen Wechsel zu Olympique Lyon.

"Wir hatten einen Platz in unserem Kader für Manu. Deshalb habe ich ihn auf einen Kaffee nach Lyon eingeladen", verriet der damalige OL-Trainer Bruno Genesio der L'Equipe. "Zu meiner Überraschung wollte er in seinem Kaffee einen Schuss Whisky haben. Außerdem hing ihm eine Zigarette aus dem Mund."

Adebayor soll Olympique Lyon drastische Forderungen gestellt haben

Der erste Eindruck Adebayors beim potenziellen Coach war also alles andere als positiv. "Was danach passiert ist, hat meinen ersten Eindruck bestätigt, dass für ihn kein Platz in unserem Verein ist", fuhr er fort.

Adebayor soll eine Villa mit Meerblick und Pool, einen eigenen Koch, einen Hubschrauber für den Weg zum Training und das Trikot mit der Nummer zehn gefordert haben. "Wir haben ihm das Trikot mit der Nummer neun angeboten und er hat es abgelehnt. Es war der Moment, als wir ihm 'Auf Wiedersehen' gesagt haben", erinnerte sich OL-Präsident Jean-Michel Aulas einst zurück.

Zunächst wurden damals Adebayors Teilnahme am Afrika Cup 2017 und eine fehlende Spielberechtigung für die Champions League als Grund für das gescheiterte Engagement des Angreifers beim Ligue-1-Klub genannt.

"Stellte überraschende Fragen": Adebayor verteidigte sich nach geplatzem Wechsel

"Das ist Unsinn. Sie kamen zu mir, nachdem wir uns qualifiziert haben, sie wussten, dass ich spielen werde. Ich bin der Kapitän meines Landes, wie soll ich da nicht spielen", kommentierte Adebayor die Situation seinerzeit in der L'Equipe.

Seinen Aussagen zufolge hatte man sich sogar bereits auf die Vertragsdetails geeinigt und er machte sich auf den Weg, um "einen Medizincheck vor der Unterschrift" zu absolvieren. Dann soll es zum Gespräch mit Genesio gekommen sein, der "überraschende Fragen stellte. Er wollte wissen, ob ich verheiratet bin, ob ich ein Kind habe. Er hätte einfach nur online nachschauen müssen. Da wusste ich, dass es noch keine Einigung gab".

Der Wechsel zerschlug sich bekanntlich. Wenige Monate später heuerte Adebayor in der Türkei bei Basaksehir an. 2019 zog er weiter zu Kayserispor, wo es nach knapp drei Monaten zu einer Vertragsauflösung kam. Im Februar 2020 schloss er sich Olimpia Asuncion in Paraguay an, aktuell steht der 66-fache Nationalspieler beim AC Semassi FC in Togo unter Vertrag.

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