Hans-Joachim Watzke war nach dem Unentschieden im 150. Revierderby zwischen dem FC Schalke und Borussia Dortmund nicht zufrieden mit dem Ergebnis. Ihn störte vor allem die schwache Chancenverwertung seiner Borussia - und der Torjubel von Pierre-Emerick Aubameyang.
Weil der Stürmer zum wiederholten Male in einem Derby mit einer Maske gejubelt hat, die obendrein nun wohl auch noch seinen persönlichen Sponsor Nike zuträglich war, will Watzke in den kommenden Tag das Gespräch mit seinem Superstürmer suchen.
Schalke-Maskottchen zeigt Schiri Rot
Hans-Joachim Watzke, 1:1 im Revierderby gegen den FC Schalke. Können Sie als BVB-Geschäftsführer damit zufrieden sein?
Hans-Joachim Watzke: Ich bin der Meinung, dass wir die bessere Mannschaft waren und das Spiel auch hätten gewinnen können. Wir dürfen uns nicht beklagen. Es ist nun einfach so. Aber es sagt viel über die Kräfteverhältnisse der beiden Klubs aus, wenn die Schalker von ihren Fans für das Unentschieden zu Hause gegen den BVB frenetisch gefeiert werden. Das war für mich eine leichte Entschädigung.




Getty ImagesJubelt mit Maske: Pierre-Emerick Aubameyang - Watzke findets nicht lustig
Dennoch dürfte es die Stimmung trüben, dass gute Chancen leichtfertig liegen gelassen wurden.
Watzke: Die beiden hochkarätigsten waren sicherlich die von Pierre-Emerick Aubameyang. Er wollte mannschaftsdienlich spielen, hätte es aber auch selbst machen können. Das weiß er nun auch. Ousmane Dembele macht es bei seiner Chance sehr gut. Dass er gegen den Innenpfosten geht - da kann man nichts machen. Dann hat Roman Bürki zwei Bälle aufs Tor bekommen. Den einen hält er stark gegen Benedikt Höwedes. Mit dem anderen bekommen wir in Unterzahl das Gegentor.
In der Schlussphase war es vor allem der FC Schalke der am Drücker war. Fehlte dem BVB am Ende die Kraft?
Watzke: Das sehe ich nicht so. Schalke hat noch einmal ein bisschen Luft bekommen, weil wir zwei, drei Hochkaräter vergeben haben. Die spielen dann auch zu Hause. Man kann aber kein Derby auswärts spielen, in dem man nicht ein paar Minuten unter Druck gerät. Das ist das Normalste der Welt. Wir müssen das 2:0 machen, dann ist das Spiel gelaufen.
Aubameyang jubelt wieder mit Maske
Wie haben Sie die Szene in der Nachspielzeit gesehen, als Marc Bartra der Ball an die Hand sprang?
Watzke: Ich sage: kein Elfmeter. Aus einem ganz einfachen Grund: Der Ball sprang wie beim Ping-Pong an die Hand. Wenn der Ball direkt an die Hand geschossen wird, kann man sicherlich über einen Elfmeter reden. Aber er bekommt ihn ans Knie, dann an die Hand. Das ist eine Hundertstelsekunde. Was soll er denn da machen? Er kann ja nicht im 16-Meter-Raum nur mit verschränkten Armen herumlaufen. Peter Gagelmann hat ja auch schon was dazu gesagt. Aber das ist ja eh die größte Belustigung, wenn ich mir das jede Woche bei Sky angucke. Da könnte ich mich jedes Mal wegschreien vor Lachen.
Wie haben Sie den erneuten Masken-Jubel von Aubameyang gesehen?
Watzke: Ich habe das gar nicht richtig mitbekommen, erst als das Ding wieder wegkam. Das Ärgerliche für mich ist, dass er die Gelbe Karte dafür bekommen hat. Zwar ist es nur die dritte gewesen, da kann man vielleicht noch drüber reden. Aber es ist aus meiner Sicht selten dumm.
Zumal es wohl keine Maske einer Comic-Figur war, sondern eine seines persönlichen Sponsors?
Watzke: Das kann ich noch nicht verifizieren. Wenn das so sein sollte, werden wir darüber sicherlich noch einmal reden. Dann wird es möglicherweise etwas schwieriger für ihn.
Es handelt sich um einen Mitbewerber Ihres Sponsors Puma...
Watzke: Wenn man sonst bei so einem Derby durch nichts Aufmerksamkeit erregen kann, dann willst du das als Mitbewerber von Puma vielleicht auf diese Weise machen. Ich glaube, es ist deutlich besser, wenn man auch die Trikots dazu anzieht. Und die haben wir nunmal von Puma (lacht).
