Bundestrainer Hansi Flick hält sich bei der Auswahl seiner Startelf für das WM-"Endspiel" gegen Spanien bis zuletzt alle Optionen offen. "Ich bin nicht unsicher, aber da schlafe ich noch einmal drüber. Morgen Früh bin ich ein bisschen schlauer", sagte Flick vor dem Duell mit dem Weltmeister von 2010 am Sonntag (20.00 Uhr) in Al-Khor auf der Pressekonferenz am Samstag.
Fest steht für Flick: "Wir werden eine Mannschaft sehen, die weiß, um was es geht und bereit ist, alles dafür zu tun, dass wir uns die Tür zum Achtelfinale offen lassen."
Es wird erwartet, dass nach dem missglückten Auftritt von Niklas Süle als Rechtsverteidiger beim 1:2 gegen Japan auf dieser Position Thilo Kehrer beginnt. Süle könnte für den formschwachen Nico Schlotterbeck in die Innenverteidigung an die Seite von Abwehrchef Antonio Rüdiger rücken.
Auf die Frage, ob Mittelfeld-Chef Joshua Kimmich nicht im Sinne des Teams rechts hinten aushelfen müsse, sagte Flick: "Warum im Sinne des Teams? Wie sehen Sie ihn als Sechser? Er könnte auch (aushelfen), aber wir haben Rechtsverteidiger, die da spielen könnten..."
Möglich wäre zudem ein Dreier-Mittelfeld mit Leon Goretzka als Ergänzung zu Kimmich und Ilkay Gündogan. "Das sind alles drei hervorragende Spieler, die können auch alle drei im Mittelfeld spielen, ohne Frage", sagte Flick.
In der Offensive sind Jonas Hofmann und Niclas Füllkrug erste Alternativen. Bei Leroy Sané (Knie) wollte Flick das Abschlusstraining abwarten. "Erfreulich ist, dass er mittrainieren kann."
Hansi Flick bei der Pressekonferenz ohne einen Spieler
Dem DFB droht eine Geldstrafe durch den Weltverband FIFA. Am Samstag nahm nur Bundestrainer Hansi Flick an der obligatorischen Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Spanien im Medienzentrum in Doha teil. Laut den Regularien des Weltverbandes sind die WM-Teilnehmer allerdings verpflichtet, eine Pressekonferenz am Vortag einer Begegnung mit dem Chefcoach und einem Spieler abzuhalten. Diese Regel ist in Artikel 44 der Turnierordnung festgehalten, die FIFA demnach auf den Plan gerufen.
"Wir sind enttäuscht", sagte Flick über die Entscheidung der FIFA, ihm eine PK auf dem Trainingsgelände in Al-Shamal zu verbieten. Aufgrund der Entfernung des Team-Quartiers ganz im Norden Katars zur Hauptstadt hatte der DFB die Runde dort abhalten wollen. "Wir wollen einfach keinem Spieler zumuten, so lange zu fahren", meinte Flick: "Wir sitzen fast drei Stunden im Auto, haben ein wichtiges Spiel vor uns. Alle Spieler sind wichtig, von der Nummer 1 bis zur Nummer 26. Sie sollen sich in dieser wichtigen Phase aufs Training vorbereiten."