Toni Kroos Germany Euro 2020Getty Images

Uli Hoeneß kritisiert Toni Kroos nach EM-Aus hart - Real-Star kontert

Uli Hoeneß hat nach der enttäuschenden EM umfassende Kritik an dem früheren Bundestrainer Joachim Löw, der deutschen Nationalmannschaft und insbesondere Toni Kroos geübt. Löw habe "völlig unnötig" auf die Dreierkette in der Abwehr gesetzt, um Kroos als Mittelfeldchef einzubauen, sagte der ehemalige Bayern-Präsident im Doppelpass bei Sport1: "Aber Toni Kroos hat in diesem Fußball nichts mehr verloren. Das war das Hauptproblem."

Beim Aus im Achtelfinale gegen England (0:2) habe Deutschland "Angsthasenfußball" gespielt und allen voran Kroos sei nur durch Querpässe aufgefallen. "Bei anderen Teams geht es mit Zug nach vorne, und bei uns wurde quer gespielt, quer gespielt, quer gespielt", sagte Hoeneß. Er schätze Kroos, der tolle Erfolge gefeiert habe - aber: "Seine Art zu spielen, ist total vorbei." Kroos selbst hatte nach Ausscheiden das Ende seiner Nationalmannschaftskarriere verkündet.

Ein Konter des Akteurs von Real Madrid ließ nicht lange auf sich warten. "Uli Hoeneß ist ein Mann mit großem Fußballsachverstand (auch wenn es für RTL nicht gereicht hat), wenig Interesse für Polemik und mit sich komplett im Reinen. Ähnlich wie sein Greenkeeper", twitterte der 31-Jährige kurze Zeit später.

Hoeneß: Löws System ist "total in die Hose gegangen"

Was Hoeneß über Löw und dessen Taktik sage, habe nichts mit seinen Sympathien für den Weltmeistertrainer von 2014 zu tun, betonte der 69-Jährige: "Es soll nicht heißen, der Hoeneß haut den Löw in die Pfanne. Aber wenn man das Thema analysiert, ist es relativ einfach."

Löw habe nicht einfach das System von Hansi Flick (früherer Bayern-Trainer, d. Red.) kopieren, sondern etwas "besonderes Neues" finden wollen. Und das sei "total in die Hose gegangen".

Joachim LöwGetty Images

Hoeneß sagte, er hätte auf eine Viererkette und ein Mittelfeld mit den fünf Bayern-Profis Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Thomas Müller, Serge Gnabry und Leroy Sane gesetzt. Wäre das Team so aufgelaufen, sei er "zu 100 Prozent sicher, dass wir jetzt anders dastehen würden".

Hoeneß sieht Schuld auch bei den Spielern

Er wisse, führte der 69-Jährige aus, dass die Mannschaft mit Löws Dreierkette nicht zufrieden war. Allerdings hätte kein Spieler intern Kritik geäußert und die unbeliebte Taktik zur Sprache gebracht.

Daher sei die "Schuld nicht nur bei Jogi Löw zu sehen, sondern auch bei den Spielern", betonte Hoeneß. Er habe viele Spieler "selbstbewusst erlebt unter Hansi Flick", aber nun sei niemand bereit gewesen, die Konfrontation zu suchen: "Das verstehe ich nicht."

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