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EM-Qualifikation: Türkei reagiert verärgert auf Verzögerungen bei der Einreise nach Island

Mit großer Verärgerung hat die Türkei auf Verzögerungen bei der Einreise ihrer Nationalmannschaft zum EM-Qualifikationsspiel auf Island reagiert. Sprecher Ibrahim Kalin bezeichnete für Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan die ungewohnten Verzögerungen bei der Pass- und Gepäckkontrolle auf dem Flughafen in Reykjavik als "Mangel an Respekt" und "inakzeptabel", das türkische Außenministerium sandte eine diplomatische Protestnote an die Nordeuropäer, und der Verband beklagte "eine Abweichung von diplomatischen Gepflogenheiten und sportlichem Verhalten".

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Nach der Landung in Reykjavik am Sonntagabend zog sich die Abfertigung des türkischen Trosses zwei Tage vor dem Duell mit den Gastgebern über Stunden hin. Spieler aus dem Team von Nationaltrainer Senol Günes berichteten in Sozialen Medien und türkischen Zeitungen über intensive Sicherheitschecks bei der Personenüberprüfung und penible Durchsuchungen ihres Gepäcks.

Türkei bei Island-Einreise: Emre wird Bürste ins Gesicht gehalten

Mittelfeldspieler Emre Belözoglu wurde zudem während eines Interviews eine Bürste ins Gesicht gehalten, wie Bilder auf Twitter belegen. Die Empörung darüber vor allem bei türkischen Usern in den sozialen Medien war enorm, unter anderem wurde den Isländern "Rassismus" vorgeworfen.

Der isländische Sportjournalist Henry Birgir schrieb daraufhin bei Twitter: "Liebe Türkei, der Typ mit der Bürste ist kein isländischer Journalist."

Burak Yilmaz nach Island-Einreise: "Haben uns sogar die Handcremes weggenommen"

Stürmer Burak Yilmaz schimpfte derweil in einem Video auf Instagram : "Wir warten nun seit drei Stunden, sie durchsuchen unsere Taschen. Sie haben uns sogar unsere Handcremes weggenommen."

Der isländische Flughafenbetreiber Isavia reagierte derweil mit einem Statement: "Die Sicherheitskontrollen sind in der Regel schnell, aber sie waren in der letzten Nacht etwas länger, da viele elektronische Geräte und Flüssigkeiten in den Taschen der Passagiere waren, die nicht immer im Voraus entfernt wurden", heißt es in der Mitteilung.

Auch weil der Flughafen von Konya, von welchem die Spieler gestartet waren, nicht von der internationalen Luftfahrtbehörde zertifiziert sei, wurden strengere Kontrollen durchgeführt, ergänzte ein Manager des Betreibers.

Der isländische Fußballverband teilte über die Website Visir später mit, die isländischen Spieler hätten nach der Rückkehr von einem Spiel in der Türkei vor rund zwei Jahren ähnliche Kontrollen durchlaufen müssen.

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