Isco Real MadridGetty Images

Trotz Bale-Rückkehr: Isco sollte im CL-Finale beginnen


KOMMENTAR

Isco sprüht bei Real Madrid derzeit vor Inspiration. Der wendige Dribbler machte alle Hoffnungen Atleticos im letzten Europapokal-Spiel im Vicente Calderon endgültig zunichte, als er kurz vor der Halbzeitpause des Rückspiels im Champions-League-Halbfinale zum 1:2-Endstand aus königlicher Sicht traf. Nun verdient er es, auch im Finale von Cardiff am 3. Juni in Reals Startelf zu stehen!

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Immer noch erst 25, vergisst man schnell, dass Isco bereits seit einigen Jahren das Trikot der Blancos trägt. Und - unglaublich für dieses Alter - gegen Juventus bereits sein drittes Endspiel in der Königsklasse bestreiten wird.

2014, in Lissabon, wurde Isco im Finale gegen Atletico nach knapp einer Stunde für Sami Khedira eingewechselt. Der deutsche Weltmeister hatte seinerzeit nach langer verletzungsbedingter Abstinenz überraschend begonnen, musste vom Feld, da er gelb-rot-gefährdet war. Dann, vergangenes Jahr in Mailand, ersetzte Isco, wieder gegen die Rojiblancos, 18 Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit Toni Kroos.

Real ging aus beiden Duellen als Champions-League-Sieger hervor. Iscos Anteil daran war aber nicht so groß, wie er selbst sich das wünschen würde. Ohnehin war er in der Vergangenheit öfter nur Teilzeitkraft, wenngleich stets eine wichtige. Und doch wurde dem Edeltechniker nachgesagt, dass er wechselwillig sei, Madrid vielleicht sogar in Richtung Barcelona verlassen könnte.

Atletico Madrid Real Madrid UEFA Champions League

Klar ist: Trainer Zinedine Zidane hat eine hohe Meinung von Isco. Und der beeindruckt in dieser Saison häufig, wenn er in der Startelf steht und das Vertrauen des Coaches erhält. Etwa beim 3:0-Auswärtssieg bei Atletico in der Liga vergangenen November, im April dann gegen Gijon und La Coruna.

Und in den wichtigen Partien auf internationaler Bühne hatte Isco zuletzt in Abwesenheit des verletzten Gareth Bale großen Einfluss. Nicht nur, weil er persönlich stark aufspielte, sondern überdies seine Teamkollegen besser machte. Cristiano Ronaldo traf auch dank ihm im Rückspiel gegen Bayern und im Hinspiel gegen Atletico, wie er wollte. Und auch Karim Benzema versprühte Spielfreude en masse. 

Am Mittwochabend im Vicente Calderon war Isco nun derjenige, der Atleticos Aufholjagd den Wind aus den Segeln nahm. Goldrichtig stand der Spanier kurz vor der Pause, drückte den Ball entscheidend über die Linie. Reals Final-Einzug war mit dem 3:0-Sieg aus dem Hinspiel im Rücken von diesem Zeitpunkt an so gut wie gesichert.

Kopfzerbrechen bei Real-Trainer Zinedine Zidane

Höchstwahrscheinlich war es der wichtigste Treffer, den Isco je für Real erzielt hat. Der Nationalspieler beweist immer mehr, dass er es verdient, dauerhaft in der Startelf der Königlichen zu stehen. Eine Situation, die es seit seiner Ankunft aus Malaga im Sommer 2013 in dieser Form noch nie gab.

Bale fällt derweil weiterhin verletzt aus, arbeitet aber mit Hochdruck an seinem Comeback und dürfte für das Champions-League-Finale Anfang Juni wieder fit sein. Ausgerechnet in Cardiff, seinem Geburtsort, könnte der Waliser, der wie Isco sein drittes Endspiel in der Königsklasse erlebt, aber zunächst auf der Bank Platz nehmen müssen.

Zidane, so viel ist sicher, wird im Vorfeld des Showdowns gegen Juve jedenfalls grübeln. Denn Iscos List, sein cleveres Spiel, seine Geschicklichkeit am Ball, haben Reals Auftreten in den jüngsten Matches eine neue Dimension verliehen. Selbst wenn Bale einsatzbereit ist, hat Isco zweifelsohne auch im Endspiel eine eindeutige Daseinsberechtigung in der ersten Elf der Madrilenen.

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