GFX Michel Enrique Quique FloresGoal/Getty

Spaniens Trainersuche nach dem WM-Aus: Luis Enrique, Michel oder Quique Sanchez Flores?


HINTERGRUND

Guardiola-Klon Luis Enrique, Außenseiter Michel oder Top-Favorit Quique Sanchez Flores? Bei Ex-Weltmeister Spanien ist das Trainer-Casting nach dem vorzeitigen WM-K.o. in Russland in vollem Gange - und steht möglicherweise schon kurz vor seinem Abschluss. Drei Namen fasst laut Marca die abschließende Shortlist. Eine Entscheidung soll bis Freitag fallen.

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Jung, vertragslos und spanisch sind dem Vernehmen nach die zentralen Kriterien bei den Entscheidern im spanischen Verband RFEF um Präsident Luis Rubiales, wobei die Staatsangehörigkeit laut Medienberichten als unverhandelbar gilt. Der Verband steht unter Zugzwang, denn die Kritik im Land des Champions von 2010 ebbte auch an Tag zwei nach dem Debakel von Moskau nicht ab.

"Spanien kehrt ohne Pokal, ohne Mannschaft und ohne Ideen nach Hause zurück", titelte die AS am Morgen nach der nächtlichen Ankunft in Madrid. Der Hauptschuldige für das Achtelfinal-Aus stand für viele Beobachter an der Seitenlinie. "Fernando Hierro hat sich selbst betrogen", schrieb El Mundo Deportivo. Der Interimscoach sei in Russland ein "Opfer seiner Widersprüche" geworden. Alles deutet darauf hin, dass Notnagel Hierro, einen Tag vor der WM noch eilig zum Nachfolger des geschassten Julen Lopetegui berufen, in die Rolle des Sportchefs zurückkehrt.

Prominentester Kandidat bei Spanien: Luis Enrique

Favorit auf den Trainerposten soll laut spanischen Medienberichten Quique Sanchez Flores sein. Einen ersten Kontakt zum Ex-Coach von Espanyol Barcelona und gebürtigen Madrilenen soll es schon unmittelbar vor dem Turnier gegeben haben. Doch RFEF-Boss Rubiales hatte ein Zeitproblem und entschied sich für Hierro.

Prominentester Kandidat ist zweifelsfrei Luis Enrique. Der frühere Barca-Coach, der die Katalanen als Nachfolger von Pep Guardiola in drei Jahren zu neun Titeln, darunter zwei spanische Meisterschaften und ein Champions-League-Triumph, führte, ist seit einem Jahr ohne Job und hat sein Interesse längst hinterlegt. Durch sein Charisma und seine großen Erfolge als Spieler und Trainer dürfte er bei den spanischen Stars um Kapitän Sergio Ramos größten Respekt genießen. Ex-Malaga-Coach Jose Miguel Gonzalez Martin del Campo, kurz Michel, gilt dagegen als krasser Außenseiter.

Luis Enrique BarcelonaGetty Images

Wer auch immer den Zuschlag bekommt, es wartet ein Berg an Arbeit. Das Spielsystem des Tiki-Taka, mit dem die Furia Roja neben dem WM-Pokal auch zwei EM-Titel (2008 und 2012) gewann, ist am Ende. Zudem wird sich das Gesicht der Mannschaft nicht bloß durch den Rücktritt von Spielmacher Andres Iniesta verändern. Auch Verteidiger Gerard Pique und Mittelfeldmann David Silva werden ihre Karrieren in der Seleccion wohl nicht fortsetzen.

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