Mladen Krstajic

Serbien bei der WM 2018: Kader, Spielplan, Ergebnisse, Highlights

Verpasste Serbien die Qualifikation vor vier Jahren noch, wollte das Team um Trainer Mladen Krstajic bei der FIFA-Weltmeisterschaft 2018 in Russland wieder angreifen. In Gruppe E warteten dabei die Nationalmannschaften aus der Schweiz, Brasilien und Costa Rica.

Nach dem Auftakterfolg gegen Costa Rica folgten jedoch zwei Niederlagen - zu viel für eine tapfere Mannschaft aus Serbien, die sich damit auf dem dritten Rang wiederfand und vorzeitig ausgeschieden war.

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Goal liefert Euch alle Informationen rund um die Endrunde und gibt Euch einen Überblick über die serbische Nationalmannschaft. Hier gibts es neben dem kompletten WM-Kader auch den Spielplan, die Ergebnisse und die Tabelle der Gruppe E. Zudem findet Ihr alle Match-Highlights auf DAZN.


Der WM-Kader von Serbien


Bei Welt- und Europameisterschaften dürfen die Coaches jeweils 23 Spieler für den Kader nominieren. Ex-Bundesliga-Spieler Mladen Krstajic hatte mit Milos Veljkovic (Werder Bremen), Filip Kostic (Hamburger SV) und Luka Jovic (Eintracht Frankfurt) auch auf drei Spieler gesetzt, welche in Deutschland aktiv sind.

Die Stars des Teams waren aber die beiden Abwehr-Routiniers Branislav Ivanovic und Aleksandar Kolarov, sowie Mittelfeldspieler Nemanja Matic und Super-Talent Sergej Milinkovic-Savic.

23Marko Dmitrovic TorSD Eibar
12Predrag Rajkovic TorMaccabi Tel Aviv
1Vladimir Stojkovic TorPartizan Belgrad
6Branislav Ivanovic AbwehrZenit St. Petersburg
11Aleksandar Kolarov AbwehrAS Rom
15Nikola Milenkovic AbwehrAC Florenz
14Milan Rodic AbwehrRoter Stern Belgrad
2Antonio Rukavina AbwehrFC Villarreal
5Uros Spajic AbwehrRSC Anderlecht
3Dusko Tosic AbwehrBesiktas
13Milos Veljkovic AbwehrWerder Bremen
16Marko Grujic MittelfeldCardiff City
17Filip Kostic MittelfeldHamburger SV
22Adem Ljajic MittelfeldFC Turin
21Nemanja Matic MittelfeldManchester United
20Sergej Milinkovic-Savic MittelfeldLazio Rom
4Luka Milivojevic MittelfeldCrystal Palace
18Nemanja Radonjic MittelfeldRoter Stern Belgrad
10Dusan Tadic MittelfeldFC Southampton
7Andrija Zivkovic MittelfeldBenfica
19Luka Jovic AngriffEintracht Frankfurt
9Aleksandar Mitrovic AngriffFC Fulham
8Aleksandar Prijovic AngriffPAOK Saloniki

Serbien: WM-Spielplan und Ergebnisse


Gruppe ECosta Rica - Serbien 0:1 (0:0) TV: ZDF und Live-Stream
Gruppe ESerbien - Schweiz1:2 (1:0)TV: ZDF und Live-Stream
Gruppe ESerbien - Brasilien0:2 (0:1)TV: ZDF und Live-Stream
Mladen Krstajic

WM-Tabelle der Gruppe E


POSLANDSPLSUNTORDIFPKT
1Brasilien32105:1+47
2Schweiz31205:4+15
3Serbien31022:4-23
4Costa Rica30122:5-31

Der Gruppensieger und der Gruppenzweite einer jeden Gruppe qualifizieren sich für das Achtelfinale der FIFA-WM. Sollten zwei Teams punktgleich sein, entscheidet zunächst die Tordifferenz. Ist diese auch gleich, hat die Mannschaft mit den mehr erzielten Toren den Vorteil. (z.B. 7:4 vor 5:2). Erst dann würde der direkte Vergleich beachtet werden.

Der Sieger der Gruppe E muss dabei am Montag, den 2. Juli in Samara um 16 Uhr gegen den Zweiten der Gruppe F ran. Der Zweite der Gruppe E trifft einen Tag später am Dienstag, den 3. Juli in St. Petersburg um 16 Uhr auf den Sieger der Gruppe F.


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Serbien bei der WM 2018: Das Team-Porträt


Für Serbiens Fußball kommt die Teilnahme an der WM-Endrunde 2018 in Russland einer Wiederauferstehung gleich. Nach dem Vorrunden-Aus beim WM-Turnier vor acht Jahren in Südafrika trotz eines beachtlichen 1:0-Sieges gegen Deutschland war der Balkan-Staat bei allen folgenden Großereignissen (EM 2012, WM 2014 und EM 2016) immer nur Zaungast.

Die Zuschauerrolle bei den Elitetreffen kam nicht von ungefähr. Denn die politischen Probleme im ehemaligen Jugoslawien seit der Auflösung des Vielvölkergebildes Mitte der 1990er Jahre haben Auswirkungen auch auf den Fußball und spiegeln die gesellschaftlichen Schwierigkeiten wider.

Bis heute ist der Fußball in Serbien denn auch immer auch ein Vehikel politischer Machtkämpfe - angeblich bis hinauf zu Staatspräsident Aleksandar Vucic. Aus dem Sozialismus bestehen gebliebene Strukturen mit häufig mafiösen Zügen in Verbands- und Vereinsspitzen sowie nicht selten rassistisch-nationalistischen Tendenzen in der Fan-Szene lähmen die Entwicklung. Der Sport ächzt unter rückläufigen Zuschauerzahlen, Ausschreitungen und immer wieder auch Manipulationen von Spielen.

Muslin tritt als Serbien-Coach zurück

Die massive Einflussnahme von außen trat sogar nach der erfolgreichen Qualifikation für Russland wieder zu Tage: Nach dem Gruppensieg in der europäischen Ausscheidungsgruppe D vor Irland, Wales, Österreich, Georgien und Moldau warf Erfolgstrainer Slavoljub Muslin entgegen der offiziellen Darstellung die Brocken aus Verärgerung über Vorgaben "von oben" für die Zusammenstellung seines WM-Kaders selbst hin.

Sein vorheriger Assistent Mladen Krstajic übernahm zunächst interimsweise und danach endgültig Muslins Nachfolge. Vom früheren Bundesliga-Profi von Werder Bremen und Schalke 04 wird erwartet, stärker als sein Vorgänger auf Spieler aus Serbiens U20-Weltmeister-Mannschaft von 2015 zu setzen.

In Krstajics WM-Kader, der gegen Costa Rica (17. Juni), die Schweiz (22. Juni) und Rekordweltmeister Brasilien (27. Juni) das Achtelfinale erreichen soll, stehen auch die Bundesliga-Legionäre Filip Kostic (Hamburger SV) und Luka Jovic (Eintracht Frankfurt) sowie Verteidiger Milos Veljkovic (Bremen). Stars wie der neue Kapitän Aleksandar Kolarov (AS Rom), sein Vorgänger Branislav Ivanovic (Zenit St. Petersburg) und Nemanja Matic (Manchester United) gelten als gesetzt.

Jugoslawiens beachtliche Vergangenheit

Bei der WM kann Serbien in der Tradition von Jugoslawien durchaus auf eine beachtliche Fußball-Vergangenheit zurückblicken. Schon bei der WM-Premiere 1930 in Uruguay kam das damalige Königreich auf Anhieb bis ins Halbfinale, ebenso 1962 in Chile. Beim EM-Turnieren stand Jugoslawien 1960 und 1968 im Finale, und bei Olympischen Spielen gewannen die Staatsamateure 1960 in Rom nach zuvor dreimal Silber in Folge sogar die Goldmedaille, ehe 1980 erneut der Einzug ins Halbfinale und vier Jahre später nochmals der Sprung ins Endspiel gelangen.

Auf Vereinsebene liegt der letzte große Erfolg eines serbischen Klubs schon über ein Vierteljahrhundert zurück. 1991 gewann Roter Stern Belgrad die letzte Austragung des Champions-League-Vorläufers Europapokal der Landesmeister. Mit modernem Fußball düpierte das mit Stars wie Darko Pancev oder Sinisa Mihajlovic gespickte Balkan-Team die Konkurrenz des gesamten Kontinents.

Die entsprechend aufgekommenen Träume vom Triumph für Jugoslawiens "goldene Generation" bei der EM ein Jahr später in Schweden platzten jedoch jäh: Wegen des inzwischen ausgebrochenen Bürgerkrieges wurde Jugoslawien vom Turnier ausgeschlossen. Dänemark rückte nach - und holte sensationell den Titel.

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