"Er gibt uns das vor": Timo Baumgartl attackiert Schalkes Trainer Thomas Reis in bemerkenswertem Interview und wird bestraft

WAS IST PASSIERT? Sieben Spiele, bereits vier Niederlagen, durchschnittlich mehr als zwei Gegentore pro Partie, lediglich Platz 15: Bundesliga-Absteiger Schalke hat einen miserablen Start in die 2. Liga hingelegt. Nachder Pleite am Millerntorplatzte schließlich Baumgartl der Kragen und er schreckte nicht vor vor Kritik an Trainer Thomas Reis zurück.

WAS WURDE GESAGT? "Wir spielen natürlich mit dem Feuer. Das ist eine risikobehaftete Sache, die wir da machen. Dann ist es einfach so, dass man Gegentore kassiert, das ist einfach Fakt", sagte der 27-Jährige beiSkyund kritisierte damit recht unverblümt die Taktik des ohnehin unter Druck stehenden Trainers Reis.

Baumgartl meinte damit vor allem die Anfangsphase, als Schalke mit nur einem Gegentor nach einem Elfmeter durch Marcel Hartel (21.) noch sehr gut bedient war. Sebastian Polter (29.) glich für die Königsblauen aus, erneut Hartel (57.) und ein Eigentor von Tomas Kalas (90.+2) entschieden schließlich die Partie.

"Das ist die Philosophie vom Trainer. Er gibt uns das vor. Deshalb machen wir das auch als Mannschaft. Aber klar ist - wenn man die ersten 20, 30 Minuten sieht - dass es brutal schwer ist, wenn ein Gegner das gut macht. Dann steht man 1-gegen-1 hinten, das ist natürlich risikoreich. Gegen spielstarke Mannschaften wie Magdeburg oder St. Pauli wird es so schwer für uns. Dann können wir uns auch nicht beklagen, wenn es nach 30 Minuten 3:0 steht", schimpfte Baumgartl weiter.

GERMANY ONLY: THOMAS REIS SCHALKEImago Images

Auf die Nachfrage von Sky-Experte Torsten Mattuschka, inwiefern die Mannschaft noch hinter Trainer Reis stehen würde, antwortete der gebürtige Schwabe vielsagend: "Das sind immer Fragen. Er gibt uns einen Plan mit, aber es ist natürlich auch ein Stück weit schwer für uns, das so zu sehen, das so zu machen. Weil wir natürlich immer wieder in diese Situationen reinlaufen."

Mancher Schalke-Profi wünscht sich offenbar eine andere Taktik. "Wir sind stetig im Austausch, probieren Sachen zu justieren, aber es kommt immer wieder aufs Gleiche hinaus in den ersten 30 Minuten. Man kann nicht immer zwei, drei Tore aufholen. Man muss auch mal zu null spielen und kompakt stehen", so der Abwehrspieler, der im Sommer von der PSV Eindhoven nach Gelsenkirchen gewechselt war, weiter: "15 Gegentore in sieben Spielen, das ist brutal. So kann es nicht weitergehen."

DAS VIDEO ZUR NEWS:

WIE GEHT ES WEITER? Baumgartl wurde für seinen Auftritt am Sonntag vereinsintern bestraft. Der Spieler wurde für die am Montag beginnende Trainingswoche in die U23 versetzt, außerdem muss der Innenverteidiger eine Geldstrafe zahlen. Die Höhe der Buße wurde nicht bekannt gegeben.

Nach Vereinsangaben habe Baumgartl die Sanktionen akzeptiert. Ihm wurde in einem Gespräch mit Sportdirektor Andre Hechelmann und Chef-Trainer Thomas Reis ein Verstoß gegen interne Verhaltensregeln zur Last gelegt.

Was er mit seinen "Aussagen ausgelöst habe, war nicht meine Intention und darf einem Spieler mit meiner Erfahrung nicht passieren. Deshalb habe ich Thomas Reis und Andre Hechelmann um Entschuldigung gebeten und bin sehr froh, dass sie diese akzeptiert haben. Ich weiß, dass nun ich gefordert bin", wurde Baumgartl von den Königsblauen zitiert.

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