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Ryan Giggs: Ronaldo kann spielen, bis er 40 ist

Cristiano Ronaldo könnte auf höchstem Niveau spielen, bis er 40 Jahre alt ist, meint sein ehemaliger Teamkollege Ryan Giggs, der in diesem Alter noch für Manchester United kickte.

Ronaldo wechselte im vergangenen Sommer für 112 Millionen Euro zu Juventus Turin und feierte vor einigen Wochen seinen 34. Geburtstag. Die Formkurve des Portugiesen zeigt aber noch lange nicht nach unten.

Ronaldo hofft in dieser Saison auf seinen sechsten Triumph in der Champions League, mit dem dritten Verein, aber Juventus hat noch jede Menge Arbeit vor sich, um die 0:2-Hinspielniederlage gegen Atletico Madird im zweiten Achtelfinal-Duell noch umzubiegen.

"Er ist nicht mehr der Spieler, der er mit 19 oder 20 Jahren war. Er hat sein Spiel angepasst", sagte Giggs Goal in Johannesburg in Südafrika im Rahmen der UEFA Champions League Trophy Tour, präsentiert von Heineken.

"Aus einem Flügelspieler, der an den Gegner vorbeigezogen ist und dann ein Tor gemacht hat, ist ein echter Torjäger geworden. Er macht die Treffer auf alle möglichen Art und Weisen: mit dem Kopf, im Fünfer, per Freistoß - wirklich auf jede erdenkliche Art und Weise", meinte Giggs.

"Er ist außerdem der professionellste Spieler, mit dem ich je zusammengespielt habe. Er hat genau auf sich geachtet, nicht nur auf dem Trainingsplatz, sondern vor allem neben dem Platz. Es ging ihm darum, was er isst, wie er sich dort verhält", erklärte der Waliser.

"Deshalb überrascht es mich auch nicht, dass er immer noch spielt und immer noch auf Top-Niveau ist", fügte er hinzu.

"Man muss immer noch diesen Hunger haben, diesen Willen spüren, damit man weiter trainiert und auf sich achtet. Das Richtige essen, keinen Alkohol trinken, genügend Schlaf bekommen - und dabei auch noch Spaß haben", sagte Giggs.

"Wenn man sich Ronaldo anschaut, sieht man, dass er immer noch sehr genau auf sich achtet. Wenn er also immer noch diesen Hunger hat und Spaß bei der ganzen Sache hat, kann er weitermachen, bis er 40 ist", war sich Giggs sicher.

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Ronaldo war ein Teamkollege von Giggs bei Manchester United, als das Team mit Trainer Sir Alex Ferguson 2008 die Champions League im Elfmeterschießen von Moskau gegen Chelsea gewann.

Gemeinsam versuchten sie sich im Folgejahr an der Titelverteidigung, aber das Barcelona-Team von Coach Pep Guardiola war zu gut für United - genau wie ein paar Jahre später, als Giggs erneut im Manchester im Endspiel den Kürzeren zog.

"Wir hätten das erste Team werden können, das den Titel in der Champions League verteidigt. Das wäre etwas ganz Besonderes gewesen", erinnerte sich Giggs. "Es war das wohl enttäuschendste Spiel meiner Karriere. Wir haben nicht gut gespielt, wir waren überhaupt nicht auf dem Platz. Ich war sehr enttäuscht", ergänzte er.

"2011 muss man sich eingestehen: Wir haben gegen eine tolle Mannschaft gespielt. Es war sehr schwer für uns. Wir haben ihnen ein paar Probleme bereitet, aber das war eines der wenigen Male in meiner Karriere, dass wir gegen eine bessere Mannschaft spielen mussten", so Giggs.

"Ich hätte natürlich gerne mehr Titel geholt. Natürlich standen wir viermal im Endspiel - und wurden dabei zweimal von Barcelona geschlagen, wahrscheinlich dem besten Gegner, den ich jemals hatte: Messi, Xavi, Iniesta, Puyol, Pique - echte Top-Spieler in einer Top-Mannschaft. Wir hätten also gerne mehr Titel geholt, aber das ist ein schwerer Wettbewerb. Insofern bin ich glücklich, dass ich ihn zweimal gewonnen habe", sagte Giggs.

Der Mittelfeldspieler gab zu, dass es unmöglich gewesen sei, sich auf Lionel Messi vorzubereiten und dass es für United nur darum gehen konnte, die Zahl der Ballkontakte von Barcelonas Nummer zehn zu minimieren.

"Ich glaube nicht, dass man etwas planen kann, wenn man gegen Messi spielt. Was wir versucht haben, war, dafür zu sorgen, dass der Ball nicht zu Messi kommt. Wenn er die Kugel nicht hat, konnte er uns nicht wehtun. Aber das war natürlich trotzdem schwierig", blickte Giggs zurück.

"In diesem Spiel hatte er eine freie Rolle. Er konnte überall auf dem Platz hinlaufen. Dann sind da noch Xavi und Iniesta auf dem Platz, die man auch stoppen muss. Und das war unser Problem. Das war eine tolle Mannschaft, aber Messi zu stoppen, ist sehr schwer", fügte er hinzu.

"Er und Cristiano Ronaldo sind wahrscheinlich auf einem Level. Man kann sich aussuchen, wen man besser findet. Natürlich hat Ronaldo etwas mit seinem Nationalteam gewonnen und er hat in Portugal, England und Spanien gespielt und ist jetzt in Italien. Das ist der Unterschied zwischen ihm und Messi", so Giggs.

"Aber wenn man sich Messi anschaut, sieht man Sachen, die vorher kein anderer Spieler gemacht hat. Beide haben so viel während ihrer Karrieren gewonnen. Es gibt keinen großen Unterschied zwischen den beiden", war sich Giggs sicher.

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Der aktuelle walisische Nationaltrainer Ryan Giggs holte den CL-Titel zum ersten Mal 1999 durch den Finalsieg gegen Bayern München. In dieser Saison wurde United zu einem von nur sechs Teams, denen bislang das Triple gelang.

"Als wir 1999 den Titel geholt haben, war ich 26 oder 27 und ich habe gedacht 'Okay, das ist das erste von vielen Endspielen, die noch kommen werden'. Es hat aber neun Jahre gedauert, bis wir wieder zurück im Finale waren", sagte Giggs.

"Und das war ein ganz anderes Match, denn es ging gegen Chelsea, eine Mannschaft aus der eigenen Liga. Und es war ganz anders, den es kam zum Elfmeterschießen. Das war ein hartes Endspiel in Moskau, gegen einen guten Gegner, aber am Ende haben wir den Titel geholt", sagte Giggs.

Die UEFA Champions League Trophy Tour, präsentiert von Heineken, gibt Fans auf der ganzen Welt die Möglichkeit, den begehrten Champions-League-Pokal zu sehen und die Legenden dieses Wettbewerbs in ihren Heimatstädten zu treffen. Südafrika ist die erste von sieben Stationen, auf denen der Champions-League-Pokal 2019 auf der UEFA Champions League Trophy Tour, präsentiert von Heineken, zu sehen sein wird. Als nächstes bringt Heineken den CL-Pokal sowie die Legenden Carles Puyol und Alessandro Del Piero nach Indonesien.

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