Roy Keane IrlandGetty Images

Roy Keane und der verweigerte Trikottausch von Matthias Sammer: "Du verdammtes Arschloch!"


HINTERGRUND

Auf das Image des Gentleman und des netten Schwiegersohnes von nebenan legte Roy Keane während seiner Karriere genau so wenig Wert wie danach. Das Raubein war bei den Gegenspielern gefürchtet, vor allem unter den Fans von Manchester United erarbeitete er sich allerdings den Status einer Ikone.

Doch Keane hatte tatsächlich auch eine andere Seite, eine höfliche. Doch ausgerechnet ein deutscher Spieler hatte seinen Anteil daran, dass dieser andere Roy Keane kaum noch in Erscheinung trat. Passiert ist dies im Vorfeld der WM 1994.

Keane über Sammer: "Ich wollte sein Trikot gar nicht!"

In einem Länderspiel traf die Nationalmannschaft Irlands mit Keane auf Deutschland. Irland gewann und Keane fragte danach Matthias Sammer nach einem Trikottausch. Doch dieser lehnte ab, was Keane wiederum innerlich zur Weißglut trieb - und dafür sorgte, dass er nie wieder einen gegnerischen Spieler wegen dessen Trikot ansprach.

"Ich habe ein einziges Mal einen Spieler nach seinem Trikot gefragt, und das bedauere ich heute noch", sagte Keane im Podcast The Overlap seines früheren Teamkollegen Gary Neville. "Wir haben in einem Freundschaftsspiel vor der WM 1994 mit Irland gegen Deutschland gespielt. Und wir haben sie geschlagen", erinnerte er sich.

Roy Keane IrlandGetty Images

Danach sah er einen deutschen Spieler enttäuscht vondannen ziehen. "Er ging weg und ich wollte einfach nur höflich sein. Es war der Libero, Sammer, und er sagte Nein. Da dachte ich nur: 'Du verdammtes Arschloch!' Das war es dann. Ich dachte mir nur, dass ich niemanden wieder fragen sollte. Ich wollte nur höflich sein. Ich wollte sein Trikot gar nicht haben!", erklärte Keane.

Kein Trikottausch zwischen Keane und Zidane

Später, gibt Keane zu, habe er noch einmal überlegt, Weltstar Zinedine Zidane nach seinem Trikot zu fragen. Den Franzosen bezeichnete er bereits als schwierigsten Gegenspieler, den er im Laufe seiner Karriere je hatte. "Wenn ich wirklich einmal mit jemandem hätte tauschen wollen, dann wäre es Zidane gewesen", so Keane.

Doch auch sein Stolz verhinderte schließlich den Trikottausch. "Ich erinnere mich an Zidane, als wir mit United gegen ihn gespielt haben. Er war wirklich ein brillanter Spieler. Nach dem Spiel liefen wir zusammen, ich habe ihn angeschaut, er hat mich angeschaut. Und ich dachte mir nur: 'Er könnte mich ja fragen.' Er hat es nicht getan und es ist okay. Das war das einzige andere Mal, als ich mich fragte, soll ich, soll ich nicht? Und ich dachte nur: Lass es sein", schilderte der heute 50-Jährige.

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