HINTERGRUND
Es waren nette Gedankenspiele, die der ehemalige Schalker und belgische Nationalstürmer Emile Mpenza während der EM 2021 über seinen Landsmann Romelu Lukaku in die Welt hinausposaunte.
"Ich denke, er könnte ein Kandidat für Bayern sein. Ich habe schon viel darüber nachgedacht, wohin er passen würde", äußerte sich der 42-Jährige in der Sport Bild. Lukaku bei den Bayern würde seiner Ansicht nach sehr gut passen, "weil man für ihn spielen würde. So wie jetzt für Lewandowski".
Genau dieser Robert Lewandowski war in der Vergangenheit allerdings bereits der Grund, warum es den heute 28-jährigen Lukaku nicht schon eher in die Bundesliga zum deutschen Rekordmeister verschlug.
Lukaku senior: "Bayern ist eine Maschine, in die er gut reinpassen würde"
Im Frühjahr 2016 ging Lukaku gerade für den FC Everton auf Torejagd. 32 Scorerpunkte in 46 Pflichtspielen hieß seine Bilanz zum Saisonende. Kein Wunder, dass die Topklubs Schlange standen, nachdem dem Linksfuß nach seinem Abschied aus Anderlecht (2011) beim FC Chelsea der große Durchbruch noch nicht gelungen war.
"Ich weiß, dass Interesse von Atletico Madrid, Bayern München, Juventus Turin, Chelsea und Manchester United da ist", gab Lukakus Vater Roger damals offen gegenüber Het Laatste Nieuws zu, ehe er sogar sein Wunschziel äußerte: "Bayern ist eine Maschine, in die er gut reinpassen würde. Die einzige Bedingung wäre, dass Robert Lewandowski den Klub verlässt. Zu PSG oder wohin auch immer."
GettyLewandowski ging bekanntlich nirgendwo hin, gewann mit den Münchnern die Champions League und wurde 2020 sogar zum Weltfußballer gekürt. Trotz beidseitigem Interesse landete Lukaku bis heute nicht an der Isar, Rotation sei schließlich nichts für seinen Sohnemann, fügte Lukaku senior an. "Er muss bei einem Klub spielen, wo er die Nummer eins ist", schloss er einst ab.
Ein Jahr später wechselte Lukaku für über 80 Millionen Euro zu Manchester United, 2019 schloss er sich Inter an und verhalf den Mailändern 2020/21 mit 24 Treffern und zehn Vorlagen zum ersten Meistertitel seit 2010.
Wenn man Lukakus "Spiel akzeptiert", wie Mpenza erklärte, gehört er zweifelsohne zu den aktuell besten Angreifern der Welt. Andernfalls "wäre er nicht bei allen Top-Mannschaften gut aufgehoben. Bei Barca zum Beispiel würde er in ein bestehendes Spielsystem wechseln, das nicht auf ihn zugeschnitten ist." Solange Lewandowski in München spielt, bleiben Mpenzas Gedankenspiele eben nicht mehr als das, was sie sind, auch wenn er - und viele Fußballfans vermutlich ebenso - "Lukaku gerne in der Bundesliga sehen würde".


