Cristiano Ronaldo Juventus Real MadridGetty Images

Cristiano Ronaldo und Real Madrid: Was zu beweisen war

Eine Titelverteidigung in der Champions League? Fast unmöglich, bei all den Klasse-Teams. Eine starke Leistung von Cristiano Ronaldo in einem Finale? Selten zu sehen.

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Das waren die Meinungen, die vor der Saison viele Experten vertraten. Und es sind die Ansichten, die Cristiano Ronaldo und Real Madrid am Samstag in Cardiff widerlegten. Denn das 4:1 (1:1) gegen Juventus Turin war nicht nur der zwölfte Titelgewinn im wichtigsten Vereinswettbewerb Europas für die Blancos, sondern es war auch die Antwort der Spanier auf zwei Mythen, die immer gerne verbreitet wurden.

Real ist die erste Mannschaft in der 1992 eingeführten Champions League, die ihren Titel aus dem Vorjahr verteidigen kann. Und sie tat das gegen Juventus auf überzeugende Art und Weise. Nicht in der ersten Halbzeit, als sich beide Mannschaften in einem unruhigen, aber interessanten Spiel einen ausgeglichenen Kampf lieferten, sondern in der zweiten Hälfte: Wie schon im Viertelfinale gegen Bayern München – allerdings ohne lange Überzahl – drehten die Königlichen auf und ließen Turin fast keine Chance.

"Gezeigt, wie gut wir sind"

"Zidanes Ansprache in der Pause war positiv. In der zweiten Hälfte haben wir dann gezeigt, wie gut wir sind", sagte Cristiano Ronaldo nach dem Schlusspfiff.

In der 82. Minute köpfte Alex Sandro für die Turiner knapp am Real-Tor vorbei – es war der erste Versuch der Italiener nach dem Seitenwechsel. Zwischen der Pause und dieser Chance hatten die Madrilenen für klare Verhältnisse gesorgt, angeführt von Cristiano Ronaldo.

Cristiano Ronaldo Juventus Real MadridGetty Images
Jubel nach dem Tor: Cristiano Ronaldo dreht nach seinem Treffer ab

Der Portugiese hatte in den Endspielen der jüngeren Vergangenheit nicht viel zu melden: Bei den beiden vorherigen CL-Triumphen mit Real 2014 und 2016 hatte er recht diskrete Auftritte gegen Atletico Madrid, die ihm Kritik einbrachten. Mit Portugal erreichte er 2016 das EM-Finale, doch dort war wegen einer Verletzung schon früh für ihn Schluss.

Ronaldo hatte also etwas zu beweisen – und genau das tat er in Cardiff. Zu Beginn tat er sich in den Zweikämpfen mit den robusten Juve-Abwehrspielern noch etwas schwer, doch nachdem er in der stark rotierenden Real-Offensive mehrmals seine Position gewechselt hatte, hatte er mit seiner ersten Abschlussaktion dann gleich Erfolg: Er leitete den Ball auf die rechte Seite zu Dani Carvajal und versenkte dessen Hereingabe – wenn auch leicht von Leonardo Bonucci abgefälscht – zum 1:0 im Turiner Tor.

Ein Tor als Sinnbild

Nach dem Treffer war CR7 dann richtig im Spiel. Stand ihm die Turiner Defensive auf den Füßen, ging nicht viel – doch er tat alles, damit er sich den Gegenspielern entziehen konnte. Das Tor zum 3:1 war sinnbildlich für die Kräfteverhältnisse zwischen den Italienern und den Spaniern nach der Pause: Während Leonardo Bonucci in der Mitte nur wartete, stürmte Ronaldo mit seinem unnachahmlichen Tordrang nach vorne und ging am ersten Pfosten in die Hereingabe von Luka Modric. Der Lohn: die Vorentscheidung in einem Finale, das zum Ende hin immer einseitiger wurde.

Ronaldo spricht über sein Verhältnis zu Messi

Dass Ronaldo dann in der Schlussphase meist das Opfer des Juve-Frusts, wie bei der ersten Gelben Karte für Juan Cuadrado, wurde, war fast schon zwangsläufig. Der Portugiese war für die Turiner der Schuldige für die Niederlage und er konnte nicht nur seine Kritiker widerlegen und Real in Richtung Titelverteidigung ballern, sondern auch noch mit seinem Team etwas schaffen, was vor dem Endspiel nahezu undenkbar war: Er schenkte mit den Madrilenen der zuvor hochgelobten Juve-Defensive vier Gegentreffer ein – und damit ein Tor mehr, als die Italiener in ihren zwölf vorherigen Königsklassen-Partien der Saison kassiert hatten. Das war allerdings nur ein Randaspekt, denn was vom Endspiel der Champions League 2017 hängen bleibt, ist: Real kann Titelverteidigung – und Ronaldo kann auch Endspiele.

"Das war wieder eine beeindruckende Saison, mit dem Höhepunkt in der Champions League", bilanzierte Reals Superstar.

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