DEBATTE
Am Abend geht es im Juventus Stadium zwischen Juventus Turin und der Überraschungsmannschaft vom AS Monaco um den Einzug in das Finale der Champions League. Die Alte Dame geht mit einem 2:0-Vorsprung aus dem Hinspiel mit einer sehr guten Ausgangssituation in das entscheidende Rückspiel.
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Im Fokus stehen dann wieder die Top-Talente beider Mannschaften: Paulo Dybala aufseiten Juves und Kylian Mbappe bei den Monegassen. Während der Argentinier Dybala trotz großen Interesses aus dem Ausland vor kurzer Zeit seinen Vertrag bis 2022 verlängerte, könnte für das französische Juwel Mbappe im Sommer eine neue Rekordablösesumme bezahlt werden.
Doch wer ist eigentlich das größere Talent - Dybala oder Mbappe?
| "Dybala beweist seine Klasse schon über einen längeren Zeitraum" |
Von Daniel Nutz
Paulo Dybala spielt im Gegensatz zu Mbappe bereits seit drei Spielzeiten am Stück auf sehr hohem Niveau. Als zu Saisonbeginn 20-Jähriger war er 2014/15 in der Serie A bei Aufsteiger Palermo mit 13 Treffern und zehn Vorlagen der gefährlichste Offensivspieler seiner Mannschaft. Das veranlasste Juventus Turin dazu, 40 Millionen Euro für den Argentinier hinzublättern. Und Dybala zahlte das Vertrauen mit Leistung zurück.
In seinem ersten Jahr in Turin zeigte der dribbelstarke Angreifer keinerlei Anpassungsschwierigkeiten und war für 19 Tore und neun Assists verantwortlich. Und das in einer Offensive, die mit einigen Hochkarätern wie Morata, Mandzukic oder Cuadrado gespickt war. Spätestens seit diesem Zeitpunkt war er auf dem Radar der europäischen Top-Klubs wie Real Madrid und Barcelona. Wer möchte nicht gerne einen solch torgefährlichen Spieler in seinen Reihen haben?
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In dieser Saison hat er das Niveau seiner Leistungen noch einmal auf einen anderen Level gehoben. Zwar ist seine Torquote in der Liga ein wenig gefallen, aber vor allem in den wichtigen Spielen lässt der begnadete Linksfuß seine Klasse aufblitzen. So sorgte das Offensiv-Juwel durch seinen Doppelpack im Hinspiel des Champions-League-Viertelfinales gegen den FC Barcelona quasi im Alleingang dafür, dass den Katalanen im Camp Nou nur ein erneutes Wunder geholfen hätte.
Natürlich ist Dybala ein paar Jahre älter als Mbappe, aber abgestürzte Jahrhunderttalente, die dem großen Hype nicht gerecht wurden, gab es schon viele. Man denke an die Bojans oder Patos der vergangenen Jahre. Mbappe muss seine Leistungen erst über einen längeren Zeitraum konstant bestätigen und in den großen Spielen zur Stelle sein wie in einem Champions-League-Halbfinale gegen Juventus. So wie es Dybala gegen Barca getan hat.
| "Einen wie Mbappe hat es lange nicht gegeben" |
Von Falko Blöding
So einen wie Kylian Mbappe hat es lange nicht gegeben. Sicher, Shootingstars tauchen alle paar Wochen auf (und dann auch wieder ab). Aber was dieser Junge mit 18 (!) Jahren über Monate abliefert ist schlichtweg atemberaubend.
Für viele war der Teenager Ende letzten Jahres ein Nutznießer dieser hervorragend geölten Offensivmaschinerie des AS Monaco. Kein Klub in Europa schießt mehr Tore als die Monegassen. Und es ist dabei eben nicht so, dass Mbappe allein von dieser offensiven Ausrichtung profitiert. Nein, vielmehr ist er ein Schwungrad in der Jardim-Elf, ein Garant dafür, dass der Klub so gefährlich ist, im Halbfinale der Champions League steht und in der Ligue 1 klar auf Titelkurs steuert.
Mbappes Zusammenspiel mit Radamel Falcao und den anderen Offensivkräften ist fantastisch. Viele Leute sehen die 14 Tore, die Mbappe in der Ligue 1 bisher erzielt hat. Dazu gesellen sich aber auch noch neun Assists und das alles in 26 Partien. Der Rechtsfuß kann im Angriff alle Positionen bekleiden. Er ist stark im Eins-gegen-Eins, kann den Ball halten und hat ein gutes Auge für seine Nebenleute. Neben seiner Technik sticht vor allem seine Kaltschnäuzigkeit heraus. Sein Gesamtpaket ist überragend und das macht ihn auch so begehrt. "The Sky is the limit", bei keinem Spieler trifft diese Floskel so zu wie beim französischen Nationalspieler.
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Große Spieler tun sich mit besonderen Leistungen hervor, wenn die Saison in die entscheidende Phase geht. Mbappe gelingt das schon in bemerkenswert jungen Jahren, wie unter anderem Borussia Dortmund unlängst erfahren musste. Obwohl er zuvor noch nie in der Champions League in der Startelf gestanden hatte, avancierte er zum Star der K.o.-Phase, in der er gleich mehrere Rekorde brach. Unter anderem ist er nun der erste Spieler, der in seinen ersten vier K.o.-Partien jeweils einen Treffer erzielte und der jüngste Spieler in der Geschichte der Königsklasse, der fünf Treffer erzielte.
Niemand weiß, wo seine Zukunft liegt. Real Madrid, Manchester United, Juventus, ManCity – sie alle haben das überragende Potenzial dieses Juwels erkannt und werden im Sommer enorme Summen auffahren, um ihn an Land zu ziehen. Zu Recht! Dieser bescheidene Junge, dem alle, die ihn kennen, eine tolle Arbeitsmoral bescheinigen, ist ein angehender Top-Star. Oder wie es Welttrainer Claudio Ranieri kürzlich ankündigte: "Mbappe wird die Zukunft von großen Teams sein." Und die Zukunft hat für das größte Talent im Weltfußball längst begonnen.




