Paul Gascoigne Tottenham Hotspur Portsmouth 01021991Getty Images

Als Paul Gascoigne einen Strauß mit zum Tottenham-Training brachte


HINTERGRUND


Nein, ein gewöhnlicher Spieler war Paul Gascoigne auch zu seinen aktiven Zeiten nicht. Nicht nur sportlich verzückte er Mitspieler und Fans, auch abseits des Platzes umgab "Gazza" ein besonderes Gemüt. Seine Scherze waren legendär und gefürchtet zugleich.

"Jeden Tag war er darauf aus, Chaos mit seinen Scherzen anzurichten", erinnert sich sein ehemaliger Mitspieler Paul Stewart in dem neuen Buch Our Gazza: The Untold Tales. Gemeinsam mit Gacoigne kam Stewart 1988 zu Tottenham Hotspur, später stieß noch Steve Sedgley hinzu, den beide aus der U21-Nationalmannschaft kannten.

Gascoigne tauchte mit Strauß beim Training auf

"Er wurde 'Langhals' genannt aus offensichtlichen Gründen", sagt Stewart über Sedgley. Und Gascoigne wäre nicht Gascoigne gewesen, wenn er aus diesem Spitznamen nicht etwas gemacht hätte. Also brachte er einen unerwarteten Gast mit zum Training der Spurs.

Stewart erinnert sich. "Eines Tages, als Vanners (Terry Venables, damaliger Tottenham-Trainer; Anm. d. Red.) das Training abhielt, versammelten sich die Spieler in einem Kreis an der Mittellinie. Gazza hatte sich verspätet. Und wie immer hat mich der Boss gefragt, wo er denn sei, als wäre ich sein Aufpasser", schildert Stewart.

Paul GascoigneGetty

Doch eine Erklärung musste er sich gar nicht ausdenken. "Gerade, als ich eine Entschuldigung bringen wollte, tauchte Gazza auf und trug einen braunen Sack. Der Sack bewegte sich, als wäre Irgendetwas darin. Und in dem Moment, als Vanners Gazza für seine Verspätung zurechtweisen wollte, hat er den Sack geöffnet und ein Strauß mit einem Spurs-Trikot rannte heraus", schildert Stewart die unfassbare Geschichte. Es war ein Trikot mit der Nummer 7 und Sedgleys Namen.

Gascoignes Erklärung: Strauß aus dem Zoo "ausgeliehen"

"Alle konnten nicht mehr vor Lachen. Der Strauß rannte in einem weißen Spurs-Shirt über unseren Trainingsplatz und das ganze Team hat zugeschaut", blickt Stewart zurück: "Alle, die Kinder, der Trainerstab, die Azubis, standen mit offenem Mund da oder waren völlig hysterisch." Auch Trainer Venables habe nicht glauben können, was da soeben passierte. "Venables' Gesicht war ein Gemälde. Der Vogel lief in Panik davon und er hatte alle Hände voll zu tun, um ihn zurückzuholen", beschreibt Stewart die skurrile Situation.

Auch die Erklärung, wie Gascoigne denn an den Strauß gekommen sei, sei typisch für ihn gewesen. "Er meinte, er hätte ihn sich aus dem Broxbourne Zoo 'ausgeliehen'. Wir konnten nie herausfinden, ob das wirklich so war", so Stewart.

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