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Die Transferbilanz von Eddie Howe war in der jüngsten Vergangenheit mal hervorragend, mal unterirdisch. Der Bournemouth-Trainer hat nun aber allem Anschein nach einen echten Rohdiamanten mit dem jungen Stürmer David Brooks entdeckt.
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Nach fast zehn Jahren in der Jugendabteilung von Manchester City verließ Brooks die Citizens im Jahr 2014 und schloss sich Sheffield United an.
Seine technischen Fähigkeiten und seine elegante Ballbehandlung wurden nie in Frage gestellt, doch Brooks musste hart an seinem Stellungsspiel und seiner Disziplin bei der Abwehrarbeit arbeiten und sich an die härtere Gangart im Profifußball erst gewöhnen. Eine kurze Ausleihe zu Halifax war dabei ein Blick in eine für Brooks ganz neue Welt, in der er quasi eine neue Sportart kennenlernte.
Er feierte 2016 sein Debüt in der ersten Mannschaft der Blades und half ihnen 2017 beim Aufstieg in die Championship. Ein Jahr später klopfte er mit seiner Truppe in Englands 2. Liga sogar bei den Play-off-Plätzen an.
Die Leistungen des 21-Jährigen an der Brammall Lane sorgten dafür, dass sich einige Premier-League-Klubs nach ihm erkundigten. Bournemouth setzte sich am Ende durch, obwohl angeblich auch Tottenham und Liverpool an ihm dran waren.
GettyDie Cherries legten rund 13 Millionen Euro Ablöse auf den Tisch, um sich die Dienste von Brooks zu sichern. Es war eine eher bescheidene Summe, wenn man das Transfergeschehen in England betrachtet, aber durchaus ein größerer Betrag für einen Spieler, der noch keine einzige Minute in einer ersten Liga gespielt hatte.
Eigentlich war damit gerechnet worden, dass Trainer Eddie Howe seinen Neuzugang erst langsam bringen und sich an die Premier League gewöhnen lassen wird, doch der Ex-Coach von Burnley verschwendete keine Zeit und warf den vielseitigen Angreifer sofort ins tiefe EPL-Wasser.
Brooks stand bislang in vier von fünf Partien der Cherries in der Startelf - und von diesen Spielen hat das Team drei gewonnen und spielte einmal unentschieden. Zwar musste er in jeder Begegnung vorzeitig vom Feld, doch er lieferte pro Match einen entscheidenden Pass ab und machte zwei Tacklings. Starke Werte für einen Youngster, der auf einer für ihn ungewohnten Position ran muss.
GOAL"Ich freue mich sehr, wenn ein Spieler so viele Gelegenheiten bekommt. Das bedeutet, dass sein Stellungsspiel sehr gut und seine Spielintelligenz sehr groß ist", sagte Howe.
"Brooks war sehr stark und das ist ein gutes Zeichen für die Zukunft. Er ist noch sehr jung und neu in der Premier League. Er kann mit dem, was er bislang geleistet hat, sehr zufrieden sein. Er sah überhaupt nicht wie ein Fremdkörper im Team aus", fügte der Coach hinzu.
"Die einzige Überraschung für mich war die Tatsache, wie schnell er sich an die neue Position gewöhnt hat. Denn in der letzten Saison hat er bei Sheffield United meist als Zehner gespielt. Wir haben ihm eine andere Position gegeben. Wir haben ihm meist auf den Flügel gestellt und daran hat er sich sehr gut gewöhnt", so Howe.
Es wird sich noch zeigen, ob Howe Brooks dann auch einmal auf dessen Lieblingsposition bringt. Die aktuelle Form des Teams gibt normalerweise keinen Anlass dazu, das System zu verändern. Der dienstälteste Premier-League-Trainer wird einfach hoffen, dass sich sein großes Talent, das jetzt schon ein wichtiger Baustein im walisischen Nationalteam von Ryan Giggs ist, weiter steigern und weiter überraschen kann.


