NIKLAS SÜLE EINTRACHT FRANKFURT GFXGetty/Goal

"Noch stressiger für mich": Wie Bayerns Niklas Süle Eintracht Frankfurt durch die Lappen ging


HINTERGRUND

Als Kind in Vereinsbettwäsche geschlafen, mit dem Vater von klein auf ins Stadion gegangen und auch Jahre später große Sympathien für den Verein hegen. Was oftmals wie eine nur so dahin gesagte Floskel klingt, ist im Falle von Niklas Süle tatsächlich Realität. 

Doch dem Abwehrmann des FC Bayern München wurde nicht etwa das bayrische Fandasein in die Wiege gelegt. Nein, wenn Süle von seinem Herzensklub spricht, dann meint der 25-Jährige Eintracht Frankfurt.

"Dadurch, dass ich schon als Kind mit meinem Vater und meinem Bruder sehr oft als Fan im Stadion war, ist es natürlich was ganz Besonderes, dorthin als Profi zurückzukehren", sagte der gebürtige Frankfurter einst im Gespräch mit der Frankfurter Neuen Presse über seinen "absoluten Lieblingsverein". Selbstverständlich habe er in besagter Bettwäsche geschlafen.

Kurzzeitig sah es auch danach aus, als würde Süle das Märchen zu Ende führen und für die Profis der Hessen auflaufen - doch er sah sich gezwungen, einen anderen Weg einzuschlagen.

Frankfurt-Fan Süle über Abschiedsgründe: "Stressig für meine Eltern und noch stressiger für mich"

Im Alter von zehn Jahren wechselte Süle 2006 aus der Jugend des SV Rot-Weiss Walldorf in die Nachwuchsabteilung der Eintracht, allerdings nur für drei Jahre. "Ich war damals auf der G8-Schule in Groß-Gerau. Von da mussten mich meine Eltern immer abholen und im Feierabendstau nach Frankfurt zum Training fahren – ohne dass ich was gegessen hatte und Hausaufgaben machen konnte", erinnerte sich der Nationalspieler an seine Zeit bei der SGE: "Das war stressig für meine Eltern und noch stressiger für mich, da ich spät abends nach Rückkehr vom Training dann noch Hausaufgaben machen musste."

Die knapp 30 Kilometer, die zwischen den Orten lagen und die Tatsache, dass Frankfurt seinerzeit noch kein ausgeprägtes Leistungszentrum besaß, führten Familie Süle schließlich zum Umdenken. Also zog Süle junior weiter, ausgerechnet zum Rivalen Darmstadt 98. 

Niklas Süle Hoffenheim Bundesliga 22102016Getty Images

"Dort konnte ich mit dem Bus direkt von der Schule hinfahren", begründete der Rechtsfuß den Entschluss. Bereits ein halbes Jahr später verließ er auch die Lilien und wechselte in den Nachwuchs der TSG Hoffenheim, wo er schließlich 2013 in der Bundesliga debütierte.

Der Wechsel zu den Kraichgauern sei abgesprochen gewesen, ergänzte Süle, "da es dort schon ein Fußball-Internat gab."

Bayerns Süle: "... konnte dann nicht weiterhin glühender Eintracht-Fan sein"

Bei der TSG angekommen, musste Süle seine Passion für die Eintracht allerdings etwas zurückschrauben. "Ich konnte ja dann als Profi von Hoffenheim nicht weiterhin glühender Fan eines Liga-Konkurrenten sein", erklärte er.

Die Sympathien für seinen Jugendverein seien "aber in den Jahren immer groß geblieben", versicherte Süle, der 2017 für knapp 20 Millionen Euro den Sprung nach München wagte: "Ich freue mich stets, wenn ich nach Hause komme."

Werbung

ENJOYED THIS STORY?

Add GOAL.com as a preferred source on Google to see more of our reporting

0