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PSG - Neymar erhebt nach Massenschlägerei schwere Vorwürfe gegen Alvaro Gonzalez

Superstar Neymar von Paris Saint-Germain hat nach seinem Platzverweis im Skandalspiel gegen Olympique Marseille schwere Rassismus-Vorwürfe gegen Alvaro Gonzalez erhoben und sich mit seinem Gegenspieler eine denkwürdige Twitter-Schlacht geliefert. "Schau dir diesen Rassismus an! Deshalb habe ich ihn geschlagen. Das einzige, was ich bedauere, dass ich dieses Arschloch nicht ins Gesicht geschlagen habe", twitterte der 28-Jährige zunächst.

Für die Kameras sei es einfach, "meine Aggressionen zu zeigen. Aber jetzt möchte ich das Bild dieses Rassisten zeigen, der mich als 'Affensohn einer Hure' ('mono hijo de puta') bezeichnet hat", schrieb Neymar weiter - und erntete einen süffisanten Konter.

PSG vs. OM: Massenschlägerei in der Nachspielzeit

"Es gib keinen Platz für Rassismus", schrieb Gonzalez ebenfalls in den Sozialen Medien zu einem bunten Foto, das ihn im Kreise seiner Teamkollegen zeigt - und stichelte gegen Neymar: "Manchmal muss man lernen zu verlieren."

Der Brasilianer kommentierte: "Ich respektiere dich nicht! Du hast keinen Charakter! Sei ein Mann! Rassist!" Seinen wütenden Beitrag versah er mit einer erhobenen Faust.

Neymar hatte sich beim völlig überforderten Schiedsrichter Jerome Brisard schon während der ersten Halbzeit mehrfach vergeblich über Gonzalez ("Rassismus, nein?!") beschwert. Dieser rief ihm laut französischem TV beim wilden Gemetzel in der Schlussphase zu: "Halt deinen Mund, du dreckiger Affe!"

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Bild: Getty Images

OM-Trainer Andre Villas-Boas sagte zu Neymars Anschuldigungen gegen Gonzalez bei Telefoot: "Ich weiß nicht, ob das stimmt. Ich hoffe nicht, es gibt keinen Platz für Rassismus im Fußball. Es wäre ein schwerer Fehler, wenn das tatsächlich passiert wäre, aber ich glaube es nicht."

Was der Coach dagegen sehr wohl gesehen haben will, war eine Spuckattacke von Di Maria auf Alvaro. Der Argentinier soll sich so für seinen Mitspieler revanchiert haben. Er sah allerdings keine Rote Karte.

In der Nachspielzeit der Partie, die der Champions-League-Finalist PSG 0:1 verlor, hatten sich beide Teams eine Massenschlägerei geliefert. Neymar sah für einen Schlag auf den Hinterkopf von Gonzalez ebenso Rot wie sein Teamkollege Layvin Kurzawa und Jordan Amavi (OM), Leandro Paredes (PSG) und Dario Benedetto (OM) sahen Gelb-Rot. Zwölf weiteren Akteuren wurde im Spielverlauf die Gelbe Karte gezeigt.

PSG: Neymar stand gegen OM wieder in der Startformation

Sogar Sportministerin Roxana Maracineanu schimpfte, die Beteiligten müssten sich ihrer "Verantwortung" bewusst sein.

PSG-Sportdirektor Leonardo machte nach der Partie den Schiedsrichter für das Ausarten des Spiels verantwortlich. "Das Spiel war außer Kontrolle. Ich werde nicht unerklärliches Verhalten verteidigen. Ich verstehe nur nicht, wieso nicht (Clement, Anm. d. Red.) Turpin oder (Ruddy, Anm. d. Red.) Buquet ausgewählt wurden, sondern ein 34-jähriger Schiedsrichter, der nicht die Erfahrung für dieses Match hatte", sagte er gegenüber Telefoot.

Zudem haderte er mit dem VAR. Seiner Ansicht nach sei der Führungstreffer von Marseille Abseits gewesen. Darüber hinaus kündigte er aber auch interne Gespräche mit den Spielern an.

Für PSG mit Trainer Thomas Tuchel war es im zweiten Saisonspiel bereits die zweite Niederlage. Zuletzt war der Hauptstadtklub 1984/85 so schlecht in die Ligue 1 gestartet. Schon im ersten Saisonspiel hatte Paris gegen Aufsteiger Lens verloren (0:1).

Neymar gehörte ebenso wie Angel Di Maria nach überstandener Corona-Infektion wieder zur Startelf. Auch Nationalspieler Thilo Kehrer spielte von Beginn an, Julian Draxler wurde nach auskurierter Leistenzerrung eingewechselt (61.). Verzichten musste Tuchel weiter auf Kylian Mbappe, Marquinhos und Mauro Icardi, die ebenfalls nach positiven Tests unter Quarantäne gestellt worden waren.

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