Allan Saint-Maximin, Newcastle- Aston Villa, Premier League, 13-02-2022Getty Image

Newcastles Allan Saint-Maximin exklusiv über Vorbilder, Stirnbänder als Accessoires und seinen IQ von 145

Nach einer erfolglosen Saison bei Hannover 96 brachte Allan Saint-Maximin seine Karriere in Frankreich wieder in Schwung. 2019 wechselte er für 18 Millionen Euro von OGC Nizza zu Newcastle United und gehört dort zu den absoluten Leistungsträgern.

Im dritten Teil des exklusiven Interviews mit GOAL und SPOX spricht der 25-Jährige über seine Vorbilder, Luxus-Stirnbänder als Markenzeichen und die Vorteile seines überdurchschnittlich hohen Intelligenzquotienten.

Allan Saint-Maximin über ...

... seinen Weg zum begnadeten Dribbler und entsprechende Vorbilder: Ich bin in diese Rolle hineingewachsen. Dribblings waren schon immer meine Leidenschaft - egal ob beim Futsal oder mit fünf Jahren zwischen den Möbeln. Der Ball war immer an meiner Seite, ich liebte es, ihn am Fuß zu haben. Ich mochte die brasilianischen Spieler wie Ronaldinho oder Robinho besonders, doch auch Frankreich hatte feine Fußballer wie [Zinedine] Zidane. Sie haben mich inspiriert, wegen ihnen wollte ich immer dribbeln. Wenn man mit vier Jahren mit Fußball beginnt, für zehn oder 15 Jahre trainiert und dabei immer wieder darauf achtet, mit beiden Füßen zu üben, ist es unausweichlich, eine gewisse Qualität am Ball zu erlangen. Aber damit auch Gegenspieler ausspielen zu können, ist nicht jedem vergönnt. Es ist sogar sehr schwierig, aber ich liebe solche Herausforderungen.

... seinen eigenen Spielstil: Ich bin ein Spieler, der das Risiko liebt und schwer zu lesen ist. Der Gegner weiß nie, ob ich links oder rechts vorbei gehe, weil ich mit beiden Füßen gut dribbeln kann. Auf der anderen Seite bin ich jedoch vor allem ein Spieler, der mehr an seine Mitspieler als an sich selbst denkt. Viele denken, dass starke Dribbler egoistisch sind, aber wenn man sich meine Statistiken anschaut, fällt auf, dass ich oft meinen Kollegen helfe in Form von Assists oder gefährlichen Pässen. Ich will Räume für meine Mitspieler schaffen und mich gleichzeitig in gute Positionen bringen, um sie ihn Szene setzen zu können. Das klappt natürlich nicht immer und Zuschauer erinnern sich sicherlich öfter an die Ballverluste. Aber meine Mannschaftskameraden und Leute, die den Fußball richtig verstehen, wissen, dass ich sehr mannschaftsdienlich denke.

Saint-Maximin: Stirnband als Markenzeichen? "Würde mit Glatze nicht optimal aussehen"

... seinen Intelligenzquotienten von 145 und mögliche Vorteile daraus resultierend: Um ehrlich zu sein, ich sehe mich nicht anders als meine Mitmenschen. Es hilft mir natürlich, in meinem Privatleben und aus wirtschaftlicher Sicht die richtigen Entscheidungen zu treffen. Ich bereite mich schon jetzt auf das Leben nach dem Fußball vor und will dafür bestmöglich aufgestellt sein. Auf dem Feld hilft es mir, Dinge sehr schnell zu verstehen, aber ich will nicht sagen, dass ich deshalb smartere Entscheidungen treffe als der Rest.

... sein eigens kreiertes Brettspiel und den Einfluss seines IQ bei der Entwicklung: Helios heißt das Spiel. Es kann gut sein, dass mir dadurch einiges leichter fiel. Ein Brettspiel braucht viele Regeln, die aufeinander aufbauen und Sinn ergeben. Ich wollte ein Spiel entwickeln, das den Leuten gefällt und sich vom Rest unterscheidet. Es hat mich viel Zeit gekostet und letztlich half mir sicherlich auch meine Begabung ans Ziel. Eigentlich bin ich kein großer Fan von Brettspielen, meine Kinder wollten, dass ich ein Spiel entwickle. Im Nachhinein macht es mich sehr stolz, auf das Ergebnis zu blicken, zumal bereits weltweit Helios-Turniere organisiert werden. Das ist wunderbar.

... sein auffälliges Erscheinungsbild auf dem Platz inklusive Luxus-Stirnband: Mein Ziel ist es nicht, optisch herauszustechen. Das Stirnband beispielsweise trage ich, weil ich schon immer ein Fan von Karate Kid und auch Mangas [japanischer Begriff für Comics; d. Red] war. Außerdem gibt es große Tennisspieler wie [Rafael] Nadal und [Roger] Federer, die eines tragen. Meine Rastazöpfe stehen in Verbindung mit dem Stirnband, denn mit einer Glatze beispielsweise würde es sicher auch nicht optimal aussehen.

... Familie und seinen Bruder, der gleichzeitig als Berater fungiert: Familie bedeutet alles für mich, sie waren immer für mich da. Im Gegensatz zu einigen Leuten in der Fußballwelt schauen Familienmitglieder nicht nur auf das Finanzielle oder sportliche Leistungen, sie lieben mich vor allem als Person und deshalb ist mir ihre Meinung sehr wichtig. Familie steht an erster Stelle. Wäre ich nur ein durchschnittlicher Fußballspieler, würden sich außenstehende Personen auch nicht um mich scheren.

Interview - Teil1

Interview - Teil2

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