Die Nachricht kam für Ashton Götz überraschend. Über seine Homepage verkündete der Hamburger SV am Dienstagnachmittag, dass drei Spieler fortan nicht mehr zum Kader gehören und freigestellt sind. "Wir müssen in dieser entscheidenden Phase alles unserer Mission unterordnen. Deshalb haben wir entschieden, unsere Kräfte noch einmal zu bündeln und unsere Trainingsgruppe für den Saison-Endspurt zu verkleinern", erklärte Sportchef Jens Todt die Maßnahme.
Davon betroffen sind neben dem 23-jährigen Götz auch Ex-Kapitän Johan Djourou und Nabil Bahoui. Die Entscheidung wurde den Spielern in einem Gespräch von Todt mitgeteilt.
Nach den Äußerungen von Djourou ("Habe die Entscheidung zu akzeptieren) und Bahouis Berater ("Der Trainer ist ein Feigling") reagiert nun auch Götz' Management auf die Suspendierung seines Spielers. In einem Schreiben stellen die Berater Björn Gerke und Jost Vieth fest, dass Götz "ohne inhaltliche oder gar sportliche Begründung freigestellt" und ihm die Information nicht persönlich durch das Trainerteam, sondern durch Jens Todt "zwischen Tür und Angel" mitgeteilt wurde. Darüber hinaus hoffen sie auf eine baldige Stellungnahme des Teams und des Kapitäns Gotoku Sakai, der mit weiteren Führungsspielern die Maßnahmen mit Cheftrainer Gisdol diskutierte.
Götz wurde im Winter Freigabe verweigert
"Es gibt keinerlei Gründe, weder persönlich noch sportlich, ihn auf diese Weise zu diskreditieren und zu demütigen. Im Gegenteil, Ashton Götz wurde in diesem Winter eine Freigabe mit der Begründung verweigert, dass die Trainer ihn noch bräuchten. Die Freigabeverweigerung hat Ashton Götz als Ansporn gewertet, seine Chance in der Rückrunde zu suchen. Zu Recht wurde er zu keiner Zeit wegen mangelnder Einstellung kritisiert", heißt es weiter. Götz wurde im Winter mit einem Wechsel zu ambitionierten Zweitligisten in Verbindung gebracht. Beim HSV kam er in dieser Saison in der Hinrunde beim 0:3 gegen den 1. FC Köln nur zu einem einzigen Profieinsatz.
"Dass Ashton Götz nun öffentlich und ohne jegliche Begründung oder Vergehen suspendiert und gedemütigt wird, ist nicht hinzunehmen. Hier wurde eine Grenze überschritten, die den Schluss nahelegt, dass keinerlei sportliche Gründe, sondern vielmehr die gegenwärtigen Missstände ein 'Bauernopfer' erforderten", beklagen die Berater.
Götz habe sich mit regelmäßigen Extraeinheiten und Spielen bei der U21 in der Regionalliga auf einen möglichen Einsatz in der Bundesliga vorbereitet. Der Vertrag des dienstältesten HSV-Profis läuft im Sommer aus. Bis dahin wird Götz freiwillig bei der U21 mittrainieren.