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Nach Griechenlands WM-Aus: Skibbe will weitermachen

Als das WM-Aus für Griechenland endgültig Realität wurde, starrte Michael Skibbe bedrückt ins Leere - dann läutete er den Kampf um seinen Job ein. "Ich werde sicher weitermachen. Ich bin sehr glücklich, der Nationaltrainer von Griechenland sein zu dürfen. Ich habe eine sehr gute Beziehung zum Verband und den Spielern", sagte der 52-Jährige nach dem 0:0 im Rückspiel der WM-Play-offs gegen Kroatien in Piräus.

Ob Skibbe tatsächlich vom Verband die Chance bekommt, ist offen. Die Nachwirkungen vom desaströsen Aufritt beim 1:4 im Hinspiel in Zagreb sind noch zu spüren. Die Presse hatte im Nachgang direkt Skibbes Ablösung gefordert. Doch der frühere Assistent von DFB-Teamchef Rudi Völler will noch nicht aufstecken. 

"Wir werden weitermachen, wir werden stärker sein und zeigen, dass wir wettbewerbsfähig sind. Wir arbeiten jetzt auf die nächste Europameisterschaft hin", sagte er mit Blick auf die nächste Qualifikationsrunde. Der Vertrag des 52-Jährigen läuft noch bis Ende 2017, für eine Verlängerung wäre es langsam an der Zeit - wenn der Verband es denn noch will.

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Quasi als Eigenwerbung erinnerte Skibbe an die Errungenschaften, die ihm seit seinem Amtsantritt vor zwei Jahren gelungen waren. Damals waren die Griechen in der Qualifikation zur EM 2016 kläglich gescheitert. Nach der Generalüberholung durch Skibbe erkämpfte sich Griechenland in der WM-Qualifikation als Gruppenzweiter das Recht, gegen die Kroaten um das Ticket nach Russland zu spielen.

Dass sein Team nach der Zeit in der fußballerischen Bedeutungslosigkeit überhaupt wieder von der vierten WM-Teilnahme träumen durfte, stimmte Skibbe hoffnungsvoll. "Unser Traum, nach Russland zu fahren, ist geplatzt. Ich bin aber sehr stolz auf das Team, das vom letzten Platz der EM-Qualifikation kam", sagte der frühere Bundesliga-Trainer, der jedoch ebenfalls das große Manko seiner Spieler aufdeckte: "Unser Problem bleibt, dass wir uns nicht genug Torchancen erarbeiten."

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Auch im Rückspiel gegen Kroatien agierten die Griechen zu ideenlos, um die sichere Abwehr der Kroaten aus den Angeln zu heben. In Zukunft liegt die Hoffnung des Europameisters von 2004 auf Spielern wie dem 21 Jahre alten Stuttgarter Stürmer Anastasios Donis, der in den Play-offs wegen einer Schultereckgelenkssprengung fehlte. 

Doch das WM-Ticket kostete Skibbes Teams vor allem die haarsträubende Defensivleistung aus dem Hinspiel. Ein Totalausfall, der alles zunichte machte. "Wir haben versagt, deswegen sind wir gerade sehr traurig. Aber wir sind auf einem guten Weg. Fast sogar auf dem besten, auf dem wir sein können", sagte Skibbe. Die Frage ist nur, ob er ihn mitgehen darf.

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