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"Er gab mir sein letztes Real-Trikot": Wie Özil und Ramos dicke Freunde wurden


HINTERGRUND

Als Mesut Özil im zarten Alter von 21 Jahren den großen Schritt von Werder Bremen zu Real Madrid wagte, tauchte er gleichermaßen in ein gänzlich ungewohntes Umfeld ein: Fremde Sprache, fremde Kultur, umgeben von Superstars.

Dass sich der filigrane Spielmacher dennoch in kürzester Zeit bei den Königlichen zurechtfinden konnte, hatte er weitestgehend einem Mitspieler zu verdanken: "Er war wie ein großer Bruder für mich", schwärmte Özil einst von Sergio Ramos.

Der Spanier, der fünf Jahre zuvor bei Real anheuerte, war bei Özils Ankunft im Sommer 2010 längst unumstrittener Stammspieler und Leistungsträger bei den Madrilenen. Folglich empfand er es als seine "Pflicht, Neuankömmlingen bei der Eingewöhnung zu helfen", wie es Ramos in einem Gastbeitrag in Özils 2017 veröffentlichtem Buch "Die Magie des Spiels" darlegte.

Sergio Ramos: "Mesut fragte mich oft nach Hip-Hop-Songs"

Dementsprechend sei es für den Verteidiger selbstverständlich gewesen, dass er auch den gebürtigen Gelsenkirchener unter seine Fittiche nahm: "Natürlich bestand zunächst einmal eine Sprachbarriere zwischen uns, da er kein Spanisch verstand. Dennoch plauderten wir munter drauflos. Unsere Englischkenntnisse waren ungefähr auf dem gleichen Stand und so nutzten wir die Gelegenheit, die Sprache zu üben. Auf diese Weise wurden wir schnell gute Freunde. Zufälligerweise zog er dann auch noch in das Haus neben meinem und ich lud ihn oft zu mir ein, um ihm das Ankommen zu erleichtern. Und weil es einfach nett war, Zeit miteinander zu verbringen."

GER ONLY Mesut Özil Sergio Ramos Real Madrid 12-10-2011imago images / Cordon PressBild: imago images / Cordon Press

Schnell stellten die beiden Teamkollegen fest, dass sie auch außerhalb des Platzes gemeinsame Interessen teilen. "Dazu zählen vor allem unser Mode- und Musikgeschmack. Mesut fragte mich zum Beispiel oft nach den Modegeschäften und R’n’B- und Hip-Hop-Songs. Und so entwickelten wir mit der Zeit ein besonderes Verhältnis füreinander", so Ramos weiter.

In seiner Debütsaison gewann Özil gemeinsam mit Ramos den spanischen Pokal, ein Jahr später folgte der Triumph in LaLiga. Innerhalb von drei Jahren absolvierte der damalige deutsche Nationalspieler insgesamt 159 Pflichtspiele für den Klub und brachte es dabei auf herausragende 107 Torbeteiligungen (27 Treffer, 80 Assists).

Ramos über Özil-Abschied: "Er gab mir sein letztes Real-Trikot"

Dass Özils Zeit bei den Königlichen angesichts dieser Zahlen bereits nach drei Spielzeiten ein jähes Ende nahm, stieß auch bei Ramos auf Unverständnis: "Wenn ich in dieser Angelegenheit etwas zu sagen gehabt hätte, wäre Özil einer der letzten gewesen, die Real verlassen müssten." Verhindern konnte er den Wechsel seines Kumpels dennoch nicht: Im September 2013 sicherte sich Arsenal die Dienste Özils und überwies im Gegenzug 47 Millionen Euro nach Madrid. 

"Kurz vor seinem Abschied gab er mir sein letztes Real-Trikot mit einer persönlichen Widmung. Es ist ein besonderes Erinnerungsstück und wird in meinem Museum ausgestellt", verriet der spanische Rekordnationalspieler.

Gleichermaßen betonte er, dass die räumliche Trennung ihrer Freundschaft keineswegs geschadet hat: "Mesut und ich stehen noch immer in Kontakt. Wir sprechen oft über unsere Familien, unsere Teams, unsere Wohnorte. Während seiner Zeit hier in Madrid war er sehr glücklich, er nahm viele schöne Erinnerungen an den Verein, die Stadt und die Fans mit. Deshalb schaut er wohl auch immer ganz genau auf das, was bei uns so passiert."

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