ROBERT LEWANDOWSKI BORUSSIA DORTMUNDGetty Images

Dortmund statt Blackburn: Wie ein Vulkan den England-Wechsel von Robert Lewandowski verhinderte


HINTERGRUND

Viele Dinge können den Ausgang eines Fußballspiels beeinflussen: die Form der Spieler, der Schiedsrichter, das Wetter. Aber manchmal ist es auch ein isländischer Vulkan, der seine Finger im Fußballspiel hat. Wie im April 2010, als der Berg mit dem fast unaussprechlichen Namen Eyjafjallajökull die Schlagzeilen in Europa beherrschte. Weil der Vulkan riesige Mengen an Asche in die Luft spuckte, die sich über Nord- und Mitteleuropa verteilten, wurde der Flugverkehr eingestellt – und das hatte nicht nur Auswirkungen auf ein entscheidendes Duell in der Königsklasse, sondern auch auf die Karriere von Robert Lewandowski.

Unter einer der bekanntesten Folgen der Einstellung des Flugverkehrs hatte der FC Barcelona zu leiden: Die Katalanen mussten zum Champions-League-Halbfinalhinspiel bei Inter Mailand mit dem Bus reisen, verloren in Italien mit 1:3 und schafften es im Rückspiel nicht mehr, diese Niederlage wettzumachen. Inter zog ins Finale ein und sicherte sich gegen den FC Bayern den Henkelpott. Dass die Bayern zehn Jahre später ebenfalls die Champions-League-Trophäe in Empfang nehmen durften, wäre eventuell ohne den isländischen Vulkan ebenfalls nicht passiert.

Lewandowski: "Der Flug war schon gebucht"

Denn Robert Lewandowskis Karriere wäre wahrscheinlich ganz anders verlaufen, wenn Eyjafjallajökull nicht ausgebrochen wäre. Ob der polnische Stürmer überhaupt in der Bundesliga, zunächst beim BVB, gelandet wäre und sich dort für größere Aufgaben in München hätte empfehlen können, ist zu bezweifeln. Denn auch für Lewandowski fiel im April 2010 ein Flug aus, der alles hätte verändern können: Wie er The Times 2017 bestätigte, stand er kurz vor einem Transfer zu den Blackburn Rovers.

ROBERT LEWANDOWSKI BORUSSIA DORTMUNDGetty Images

"Ich glaube, für mich wäre ein Wechsel nach Blackburn okay gewesen, aber ich wollte erst da hin und mir das Trainingsgelände und das Stadion ansehen", berichtete Lewandowski, der zu diesem Zeitpunkt noch bei Lech Posen in seiner Heimat spielte. "Ich konnte aber nicht dorthin fliegen, wegen dem Vulkan mit der Aschewolke", erinnerte er sich. "Der Flug war schon gebucht, aber wir konnten nicht los. Das hat mein Leben verändert", sagte Lewandowski.

Als sich der Rauch und die Wolke verzogen hatte, kam es ganz anders für den Angreifer: Borussia Dortmund schaltete sich in das Werben um ihn ein und bekam schließlich den Zuschlag: Für knapp fünf Millionen Euro ging Lewandowski zum BVB und entwickelte sich, nach anfänglichen Schwierigkeiten, zum Weltklasse-Stürmer, der heute den Ausgang der Fußball-Spiele, in denen er mitkickt, meist selbst beeinflusst.

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