Real Madrid wird sich nach Informationen von Goal und SPOX in diesem Sommertransferfenster zunächst voll auf die "Operation Exit" konzentrieren und versuchen, so viele Streichkandidaten wie möglich zu verkaufen. Mit den dadurch gegebenenfalls frei werdenden Kapazitäten wollen die Königlichen dann den endgültigen Anlauf starten, PSG-Stürmerstar Kylian Mbappe nach Madrid zu holen.
Bereits seit längerem ist Real auf dem Transfermarkt nicht mehr mit hohen Ablösesummen aufgefallen. Reinier, der noch für ein weiteres Jahr an Borussia Dortmund verliehen ist, war im Januar 2020 der letzte neue Spieler, für den die Spanier überhaupt Geld auf den Tisch legten. Als noch bedeutendere Sparmaßnahme plant Real, nach dem Abgang des langjährigen Kapitäns Sergio Ramos noch einige weitere Akteure aus dem aktuell auch ohne die Leihspieler Reinier und Borja Mayoral 29 Mann umfassenden Kader in diesem Sommer abzugeben.
Das größte Problem der Königlichen: Viele jener Spieler, die gehen sollen, kassieren sehr üppige Gehälter und haben daher keinerlei Eile, den Verein zu verlassen. So sind zum Beispiel Marcelo, Isco, Gareth Bale oder Mariano Diaz unter den Großverdienern, die Real gerne von seiner Gehaltsliste streichen würde.
Real Madrid: Bale will wohl bleiben, wird Isco wieder wichtiger?
Zudem läuft bei drei Stars dieses Quartetts das Arbeitspapier 2022 aus, weshalb die Königlichen unter Zugzwang stehen, will man mit ihnen noch eine Ablöse generieren. Bale scheint nach seinem Leihjahr bei Tottenham allerdings gewillt, den Vertrag in Madrid auszusitzen. Isco könnte unter Neu-Trainer Carlo Ancelotti indes wieder eine deutlich gewichtigere Rolle spielen als unter Zinedine Zidane und Marcelo hat gerade erst die Nachfolge von Ramos als neuer Mannschaftskapitän angetreten.
Und auch bei weniger prominenten Namen dürfte es problematisch werden, sie an einen anderen Klub zu verkaufen. Alvaro Odriozola wird vermutlich benötigt, um auf der Rechtsverteidigerposition eine angemessene Breite zu gewährleisten. Dani Ceballos, zurück von seiner zweijährigen Leihe bei Arsenal, will um seinen Platz unter Ancelotti kämpfen. Luka Jovic möchte ebenfalls versuchen, sich doch noch in Madrid durchzusetzen und Takefusa Kubo kann sich ob seiner Teilnahme an den Olympischen Spielen mit Gastgeber Japan derzeit nicht auf Transferthemen konzentrieren.




(C)Getty ImagesLediglich bei zwei Spielern ist es aktuell wahrscheinlich bis sehr wahrscheinlich, dass sie Madrid noch in diesem Sommer den Rücken kehren. Raphael Varane hat nur noch knapp ein Jahr Vertrag und befindet sich in Gesprächen mit Manchester United. Eine Entscheidung über die Zukunft des französischen Innenverteidigers ist zwar noch nicht gefallen, nach Informationen von Goal und SPOX stellt sich Real jedoch auf einen Abgang ein . Und Spielmachertalent Brahim Diaz steht kurz davor, für zwei weitere Jahre an den AC Milan verliehen zu werden. Der 21-Jährige lief bereits vergangene Saison für die Italiener auf.
Real Madrid: Bei Kylian Mbappe ist Geduld gefragt
Dass dennoch bei vielen Spielern die Perspektive eher auf einen Verbleib im Bernabeu hindeutet, macht es für junge Talente aus dem Nachwuchs Reals natürlich weiterhin extrem schwer, sich für einen Platz in der ersten Mannschaft zu bewerben. Nichtsdestotrotz dürfen Talente wie Miguel Gutierrez, Antonio Blanco, Marvin oder Arribas nur bei einem sehr guten Angebot gehen, was in Corona-Zeiten allerdings eher unwahrscheinlich ist. Stattdessen sollen sie sich weiterhin in der von Klublegende Raul trainierten Castilla-Mannschaft für eine Beförderung empfehlen.
Und während das Ausdünnen des Kaders die Priorität Reals ist, laufen im Hintergrund weiterhin die Bemühungen um Mbappe. Den 22-jährigen Franzosen haben die Blancos bekanntlich schon seit einiger Zeit im Auge, seinen 2022 auslaufenden Vertrag in Paris hat Mbappe bis dato nicht verlängert. Den Grundstock für seine Verpflichtung hat Real bereits gelegt und man ist sich bei den Madrilenen recht sicher, dass man den Weltmeister für sich gewinnen kann, sollte er PSG verlassen können.
Sogar PSG-Neuzugang Ramos hat Mbappe einen Wechsel zu seinem Ex-Klub ans Herz gelegt. "Madrid ist einer der besten Klubs der Welt. Was die Geschichte angeht, ist es der beste. Für mich sollten die großen Spieler dorthin gehen", wird er von der Marca zitiert. Bevor es dazu kommt, will er mit dem Stürmerstar jedoch gemeinsam für Paris Saint-Germain auflaufen. "Ich würde mir wünschen, dass er bei PSG bleibt, weil ich gerne mit den Besten spiele. Ich weiß nicht, was Kylian vorhat, aber er kann den Unterschied ausmachen."
Zunächst ist aber Geduld gefragt. PSG dürfte erst im späten August, also gegen Ende des Transferfensters, einen Verkauf Mbappes anstreben, sollte jener bis dahin weiterhin nicht verlängert haben. Real-Präsident Florentino Perez muss dann zum Handeln bereit sein - und darauf hoffen, dass er bis zu diesem Zeitpunkt durch Spielerverkäufe einige Kapazitäten schaffen konnte. Sergio Ramos, soeben von Real zu PSG gewechselt, legte Mbappe einen Wechsel zu Real schon mal nahe - jedoch eher für eine fernere Zukunft.
