Ivan Perisic FC Bayern

Kommentar zum Bayern-Wechsel von Ivan Perisic: Sogar beinahe ein Coup


KOMMENTAR

Einzig Leroy Sane kann den Bayern sofort wie nachhaltig helfen, alles andere kann nur Plan B oder C sein - so oder so ähnlich klangen die Reaktionen von Öffentlichkeit und Fans, nachdem durchsickerte, dass sich der FCB um Ivan Perisic als Alternative zum verletzten Sane bemühen würde. Diese Pauschalisierungen brachten Trainer Niko Kovac im Vorfeld des Pokalspiels in Cottbus (3:1) auf die Palme. "Hier wird ein Spieler schlecht gemacht", sagte Kovac. Man könne nicht über eine "B-, C- oder X-Lösung" sprechen. Vielmehr müsse man "davon wegkommen, nur auf das Alter zu schauen."

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Mit all diesen Punkten liegt Kovac völlig richtig. Perisic ist nämlich losgelöst vom Wirrwarr um Sanes Zukunft ein absoluter Fang für die Münchner. Und ein Spieler, wie ihn sich beispielsweise Robert Lewandowski schon so oft und lautstark wünschte - einer, der sofort helfen kann.

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Perisic kennt die Bundesliga aus seinen Jahren bei Borussia Dortmund und dem VfL Wolfsburg. Er ist mit Kovac vertraut, unter dem er zwei Jahre bei der kroatischen Nationalmannschaft trainierte und zu dem er ein gutes Verhältnis pflegt. Unter anderem Kovac war es, der Perisic 2015 einen Wechsel in die Serie A empfahl. Die Frage nach möglichen Anlaufschwierigkeiten des Neuzugangs wird sich demnach kaum stellen.

Ivan Perisic ist nicht drei Klassen schlechter als Leroy Sane

Schließlich war Perisic bei Inter Mailand vier Jahre lang eine konstante, beidfüßige, lauf-, dribbel- und abschlussstarke Stammkraft in einer inkonstanten Mannschaft, die zudem keinen besonders ausgeklügelten Offensivplan verfolgte.

Angesichts der geringen Leihgebühr und des sportlichen Gesamtpakets - Perisic kann auch große Spiele entscheiden, siehe das WM-Halbfinale 2018 gegen England oder das Duell mit Spanien bei der EM 2016 - müsste man ihn beinahe schon als Coup in München empfangen. Oder eben schlichtweg als guten, auch defensiv arbeitenden, dringend benötigten Spieler, der dem FCB zwar nicht die Champions League, aber trotzdem mal ein Bundesligaspiel gewinnen wird und vor allem die verletzungsanfälligen Kingsley Coman und Serge Gnabry entlasten kann.

Selbstverständlich ist die Perspektive und damit auch der Preis bei Sane größer als bei Perisic. Der deutsche Nationalspieler ist für viele ein kommender Weltstar, muss allerdings auch noch einiges lernen. Nun so zu tun, als sei Perisic drei Klassen schlechter als Sane, ist vollkommener Quatsch.

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