Im vergangenen Sommer wechselte Ko Itakura auf Leihbasis von Manchester City zum FC Schalke 04, zuvor war er an den FC Groningen in der Eredivisie verliehen. Schnell erarbeitete sich der 25-Jährige einen Stammplatz im Team des Bundesliga-Absteigers, lernte aber ebenso schnell die Unruhe auf Schalke kennen.
GOAL und SPOX sprachen mit dem japanischen Nationalspieler, der bei der WM in Katar in der Gruppenphase auch auf das deutsche Team treffen wird. Itakura zeigte sich außerdem angetan von den deutschen Fans und erzählte, warum er die Entlassung von Dimitrios Grammozis bedauerte. Das Gespräch fand im Rahmen einer Kooperation mit Betway statt.
Itakura über Schalke: "Verein hat enormes Potenzial"
Ko Itakura über ...
... die Saison von Schalke: "Ich bin froh, dass ich mich schnell eingewöhnt habe und dass ich bisher so viele Spiele gemacht habe und Verantwortung übernehmen konnte. Schalke ist definitiv ein Verein, der in die Bundesliga gehört. Das Rennen um die Aufstiegsplätze ist in dieser Saison hart, viele Vereine sind gut drauf - aber die Rückkehr in die Bundesliga war und ist unser großes Ziel. Daran glauben wir alle!"
... den Unterschied zu Groningen: "Die Eingewöhnung war nicht schwer, die Entfernung ist nicht so groß. Das Leben in den Niederlanden und in Deutschland ist sehr ähnlich. Beide Kulturen sind vergleichbar, sehr aufgeschlossen und gastfreundlich. Außerdem haben es mir alle im und um den Verein herum sehr leicht gemacht. Was den Fußball angeht, gibt es ein paar Unterschiede: Die zweite deutsche Liga ist körperbetonter als die Eredivisie, während der Spielstil in den Niederlanden eher technisch geprägt ist. Als ich hier ankam, musste ich mich erst einmal an die Geschwindigkeit und Intensität im Training und in den Spielen gewöhnen. Hier sind meine Gegner immer groß und stark - das ist der größte Unterschied. Also habe ich einige zusätzliche Trainingseinheiten absolviert, um meine Physis zu verbessern - und ich kann den Unterschied bereits spüren."
Nächstes Spiel
... den Vergleich zu Japan: "Japan ist vergleichbar mit den Niederlanden - auch dort liegt der Schwerpunkt auf den technischen Aspekten des Spiels. Die Atmosphäre ist gut, aber nicht annähernd so wie in Deutschland. Die Fans hier sind absolut fußballverrückt - sie würden ihr letztes Hemd dafür geben. Gegen Hannover habe ich zum ersten Mal diese Atmosphäre auf Schalke mit fast 60.000 Menschen erlebt. Das war der absolute Wahnsinn! Mir fehlen die Worte, um das zu beschreiben. Man konnte die pure Begeisterung in ihren Gesichtern sehen - aber auch in unseren. Das war einfach eine gewaltige Umstellung und hat uns einen zusätzlichen Schub gegeben."
(C)Getty Images... einen möglichen Verbleib auf Schalke: "Natürlich kann ich mir vorstellen, hier zu bleiben. Schalke ist ein großer Verein mit einer langen Geschichte und tollen Fans. Vor solch einer atemberaubenden Kulisse zu spielen, davon träumt jeder Spieler. Der Verein hat ein enormes Potenzial. Das Wichtigste in der nächsten Saison wird sein, mich mit guten Leistungen für die Weltmeisterschaft zu empfehlen. Mein langfristiges Ziel ist es, in der ersten Liga zu spielen - und das würde ich gerne in dieser Saison mit Schalke erreichen!"
... die Entlassung von Dimitrios Grammozis: "Dimitrios Grammozis war ein großartiger Trainer, ich mochte ihn sehr. Leider ist es immer der Trainer, der für schlechte Ergebnisse verantwortlich gemacht wird. Aber letztlich sind wir als Mannschaft für das verantwortlich, was auf dem Platz passiert. Mit Mike Büskens haben wir nun einen weiteren beeindruckenden Trainer. Er kennt den Verein in- und auswendig und motiviert uns unglaublich gut. Er hat immer ein breites Lächeln im Gesicht, wenn er bei uns ist. Er lebt Schalke in vollen Zügen."
Itakura über WM: Deutschland und Co. "werden uns nicht unterschätzen"
... die WM in Katar: "Dass ich meinen Anteil daran hatte, dass wir uns für die Weltmeisterschaft qualifiziert haben, ist absolut großartig und eine riesen Ehre für mich. Ich werde weiter an mir arbeiten, um dabei zu sein! Natürlich wissen wir durch die Medien, was in Katar vor sich geht. Ich denke, dass mit der bevorstehenden Weltmeisterschaft nun alles noch genauer unter die Lupe genommen wird. Dennoch ist es wichtig, sich dessen bewusst zu sein und darüber zu sprechen."
... die sportlichen Erwartungen bei der WM: "Das Erreichen der Gruppenphase ist schon toll, aber jetzt wollen wir mehr. Wir haben eine sehr schwierige Gruppe und natürlich sind wir die Außenseiter. Obwohl viele sagen, dass wir keine Chance haben, glaube ich nicht, dass uns die größeren Teams unterschätzen werden. "
... seinen Landsmann Takehiro Tomiyasu, der beim FC Arsenal spielt: "Es ist unglaublich, wie er sich in letzter Zeit entwickelt hat, vor allem bei einem großen Verein wie Arsenal. Er ist ein sehr talentierter Spieler! Er ist eines der Beispiele dafür, dass japanische Spieler, die nach Europa kommen, sich entwickeln und es bis auf die höchste Ebene schaffen können."
... die Unterstützung aus der Heimat: "Auch wenn ich jetzt seit fast drei Jahren nicht mehr in Japan bin, unterstützen mich meine Familie und meine Freunde so gut sie können. Sie kommen ins Stadion, wenn ich mit der Nationalmannschaft in Japan spiele, und sie besuchen mich so oft wie möglich in Deutschland. Natürlich bekomme ich auch viele Nachrichten von Leuten, die mich kennen - vor allem, nachdem wir uns für die Weltmeisterschaft qualifiziert haben. Wir versuchen, so oft wie möglich in Kontakt zu bleiben, aber wegen der unterschiedlichen Zeitzonen ist das manchmal schwierig."