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Julian Nagelsmann wechselt von 1899 Hoffenheim zu RB Leipzig: Ein falscher Schritt


KOMMENTAR

Während Fußball-Deutschland am Donnerstagnachmittag komplett der WM in Russland verfallen war und sich von der Partie zwischen Frankreich und Peru berieseln ließ, sorgte ein Tweet der TSG Hoffenheim für einen Paukenschlag: Trainer Julian Nagelsmann verlässt den Klub zum Ende der Saison 2018/19. Wenig später stand dann auch fest, er wird zu RB Leipzig wechseln. Eine durchaus überraschende Entscheidung des 30-Jährigen - und der falsche Schritt!

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Wegen der fortwährenden Gerüchte um einen Vereinswechsel in den vergangenen Monaten kommt Nagelsmanns Abgang im nächsten Sommer nicht komplett überraschend. Wohl aber die Wahl des neuen Arbeitgebers. Bemühten sich wohl auch zahlreiche Top-Klubs mit Champions-League-Garantie um den 30 Jahre alten aufgehenden Stern am Trainerhimmel, heuert dieser nun in Leipzig an.

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Hoffenheim spielt in der Champions League, RB nicht

Aus sportlicher Sicht ist dieser Wechsel zumindest kurzfristig kein Schritt nach oben auf der Karriereleiter. Natürlich hat RB in den vergangenen Jahren ideale Strukturen geschaffen, um in der Bundesliga nachhaltig erfolgreich zu sein und sich 17/18 zum zweiten Mal in Serie für den Europapokal qualifiziert. Gleiches kann man aber auch über Nagelsmanns Noch-Klub Hoffenheim sagen.

Anders als RB startet Hoffenheim in der kommenden Saison sogar in der Champions League, während Leipzig sich mit einer Teilnahme in der Europa League begnügen muss. Der große Karrieresprung ist dieser Transfer damit sicher nicht.

Julian Nagelsmann 1899 Hoffenheim 0518Getty Images

Hoffenheims jüngster Erfolg mit der erstmaligen Qualifikation für die Gruppenphase der Königsklasse ist untrennbar mit Nagelsmann verbunden. Der charismatische Trainer ist Aushängeschild und inzwischen sogar das Gesicht des Vereins. Nachdem er den Klub als jüngster Coach der Bundesligageschichte erst vor dem Abstieg bewahrte und nun sogar in Europas Beletage führte.

Julian Nagelsmann hätte auf einen echten Top-Klub warten sollen

Nagelsmann ist auf dem besten Weg, im Kraichgau zum echten Helden zu werden. Ein Status, den er sich in Leipzig erst noch erarbeiten muss und den er in Hoffenheim wohl eher gehalten hätte, wäre er zu einem absoluten Top-Klub gegangen.

Nagelsmann gehört aktuell zu den gefragtesten Trainern Europas, sein Name wurde schon mit Bayern München, Arsenal und sogar Real Madrid in Verbindung gebracht. Eine Tatsache, die für einen 30-Jährigen mit nur rund zwei Jahren Bundesligaerfahrung längst nicht selbstverständlich ist. Für einen echten Karriereschritt hätte er diese Chance beim Schopfe packen sollen, anstatt für vier Jahre in Leipzig zu unterschreiben. Denn kann er seinen Erfolg aus Hoffenheim dort nicht bestätigen, dürften sich die Türen zu Europas Branchenführern für einige Zeit ganz schnell wieder schließen.

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