Tragische Geschichte! Wie der Ex-Frankfurter Jetro Willems als Neunjähriger Drogen schmuggelte

Ein Junge steht am Fuße einer Treppe und blickt hinauf in Richtung Himmel, in Richtung Jesus. Links befindet sich der Weg zum Guten, rechts führt ein Weg zum Bösen. Es ist ein Gemälde, das auf den Wunsch des Ex-Frankfurters Jetro Willems angefertigt wurde.

Allerdings ist es weitaus mehr als ein schlichtes Gemälde, das der Niederländer ansah. Der Junge ist Willems selbst und es steht symbolisch für die Kindheit des mittlerweile 28-Jährigen.

Willems' Kindheit: Drogenschmuggel für eine bessere Zukunft

Willems hat eine schwere, gar kriminelle Kindheit hinter sich. Bereits mit neun Jahren schmuggelte er Drogen von Curacao, dem Heimatland seiner Eltern, in die Niederlande. 

Als der gebürtige Rotterdamer mit seinen Eltern in ein Flugzeug stieg, um sich dauerhaft im deutschen Nachbarland niederzulassen, hatte er Drogen im Gepäck, um seiner Familie dort ein Startkapital zu ermöglichen. "Anfangs versuchten meine Eltern, die Drogen mitzunehmen", erinnerte sich der Außenverteidiger im Gespräch mit dem ehemaligen Profi Andy van der Meyde in der TV-Sendung Andy Niet te Vermeijde: "Aber das war nicht möglich." Daraufhin habe sich der junge Jetro geopfert. "Ich sagte: 'Lasst mich das machen.'"

Er gab zu, "schon ein bisschen verrückt" gewesen zu sein, doch das war der einzige Ausweg: "Wenn ich es für meine Familie tun muss, dann tue ich es einfach."

Jetro Willems Eintracht Frankfurt 2019getty Images

Die Rauschmittel transportierte er an seinen Beinen befestigt durch die Lüfte. Kontrolliert wurde er am Flughafen nicht. Weshalb auch, er war schließlich noch ein Kind und Kontrollen bei Kindern waren seinerzeit nicht üblich. 

Die Aktion war erfolgreich, die Last abgefallen und einer erfolgreichen Zukunft stand nichts mehr im Wege. "Das war der Lichtblick für uns", blickte Willems zurück: "Alles ging glatt. Meine Eltern bekamen eine Arbeit."

Welche Gegenleistung bieten Eltern ihrem Kind nach so einer riskanten Aktion, die die Zukunft der gesamten Familie aufs Spiel setzte? "Ich wollte gar nichts", betonte er. Nur so etwas nie wieder machen zu müssen, das war sein einziger Wunsch. "Ich sagte zu meinen Eltern: 'Gebt alles, was ihr mir geben wolltet meiner Schwester. Ich will nur einen Ball."

Willems wollte nur eines - Fußballspielen. Das runde Leder hat ihm letztlich nach eigenen Aussagen "das Leben gerettet". 

Jetro Willems, PSV, EredivisieProshots

In Rotterdam fassten die Willems' Fuß, Junior machte die ersten Schritte in Richtung Profikarriere bei Sparta, wo er bereits mit 16 Jahren sein Debüt in der ersten Mannschaft gab. 2011 zog es ihn zum Traditionsklub PSV Eindhoven, eher er sechs Jahre später in die Bundesliga zur Eintracht wechselte. 2012 wurde der Niederländer bei der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine mit 18 Jahren und 71 Tagen zum jüngsten Debütanten überhaupt. 

Mittlerweile darf sich der Linksfuß unter anderem Deutscher Pokalsieger, zweifacher niederländischer Meister und 22-facher Nationalspieler der Elftal nennen. Am Fuße der Treppe entschied sich Willems zunächst für den Weg zum Bösen - um so auf den Pfad zum Guten zu gelangen.

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